Donnerstag, 26. September 2024: Südafrika

Getrunkene Weine:

2015 Steenberg Lady R Méthode Cap Classique: 70% Pinot Noir, 30% Chardonnay. Apfel- und Erdbeernoten, dezent Honig und Zimtwürze, nussig. Etwas gar lahme Bläschen, die dank der frischen Säure etwas aufgepeppt werden. Mittellanges, leicht salziges Finale.

2023 Chardonnay Pinch of Salt, Groote Post: Grapefruit, Ananas, Grasnoten, als wär’s ein Sauvignon Blanc. Etwas aufdringliche Bonbonaromatik, dieser Wein gehört eher an einem lauen Sommerabend gekippt denn bei Dauerschiff im Herbst.

2015 Chardonnay, Lismore: Rauch, Vanille, Feuerstein, reife Zitrusfrucht. Auch am Gaumen eine wahre Freude mit einer knackigen Säure, mineralischen Trümpfen und einem langen, an Chassagne-Montrachet erinnernden Abgang.

2019 Chenin Blanc Kelder Steen, Badenhorst: Vornehme Zurückhaltung. Lindenblüten, Wachs, reife Zitrusfrüchte. Subtil, fast schon sanft, dennoch intensiv, mit guter Länge und einem nicht unangenehmen Hauch von phenolischer Bitterkeit.

2020 Chenin Blanc AVA, Rall: Ananas, dezent Honig, Weissdorn, Lindenblüten, sowas von präzis! Am Gaumen dicht, vielschichtig, mit straffer Säure und einem mineralischen, sehr langen Abgang. Was für ein toller Chenin Blanc!

2015 Pinotage Estate Wine, Kanonkop: Nicht Sein oder Nichtsein war hier die Frage, sondern ob Schattenmorelle oder Steinweichsel. Und ob bei Tschaikowskys Ouvertüre 1812 Kanonendonner ja oder nein. Wie bei Kanonkop (kleiner Hügel): Von dort wurde im 17. Jahrhundert eine Kanone abgefeuert, um die Farmer über Handelsmöglichkeiten mit vorbeifahrenden Schiffen im Hafen der Table Bay zu informieren. Doch was war nun des Pudels Kern? Dass uns der WEIN gefiel!

2015 Pinotage, Beeslaar: Buschbrand, Zimt, Kirschen, Vanille, Mon Chéri. Saftig, lebendig, dicht und mit grossartiger Länge. Ein Top-Pinotage!

2006 Capaia, Baron von Essen: Süssholz, Rauch, etwas Minze. Auch am Gaumen wieder Rauch, als hätte man gerade Gauloises blau geraucht. Plötzlich auch noch Tomatenmark. 18 Jahr, kein blondes Haar zwar, aber immer noch wunderbar…

2000 Fusion V Directors Reserve, de Toren: V steht für die fünf Bordeaux-Rebsorten. Kochbanane, dunkle Früchte, ein Häuchlein Minze, Tabak, Unterholz. Am Gaumen mit viel Druck, einem Häuchlein Maggi und einem erstaunlich mineralischen, sehr langen Finale.

2017 Lady May, Glenelly: Schwarze Beerenfrucht, Süssholz, Kaffee. Zugänglich, mit Tiefe, vollmundig, sehr lang, allerdings am Schluss leicht austrocknend. Lady May, Lady Gaga? Nein, May-Eliane de Lencquesaing (Pichon Lalande), der Glenelly gehört.

2015 Vin de Constance, Klein Constantia: Die Biertrinker riechen India Pale Ale, die Feinschmecker getrocknete Aprikosen und Zimt. Auf jeden Fall üppig, konzentriert, sehr süss, aber mit gut dagegenhaltender Säure. Ein weiterer Super-Südafrika-Abend neigt sich dem Ende zu…