Donnerstag, 22. Februar 2024: Etikettentrinker? Mein schönstes Etikett, Folge 2!

Platz 1 – 3, Kategorie „schönste Etikette“:

1. Andremily White 2020; 2. Château La Gaffelière 1973; 3. Château-Chalon, Domaine Grand, 201
Auswahl 2024

Vielen Dank an Karol, der die nicht einfache Auswertung der abgegebenen Bewertungszettel souverän löste! Auf eine Rangliste nach Qualität wurde verzichtet, man war sich aber einig, dass die Weissen obenausschwangen. Klarer Sieger sowohl Etikette wie Qualität: Andremily White 2020.

Getrunkene Weine:

2020 Riesling Les Terrasses Wormeldange Koeppchen, Domaine Alice Hartmann (Luxemburg): Feine Pfirsichnoten, Ananas, leicht floral, mineralisch untermalt, mit feiner Säure und guter Länge.

2022 Roussanne Organic, Org de Rac (Swartland, Südafrika): Grapefruit, Zitrusfrüchte, kräutrig und blumig, cremig, Abgang salzig und mittellang.

2020 White wine, Andremily (Kalifornien, USA): 41% Roussanne, 36% Chardonnay, 15% Viognier, 8% Marsanne. Ausladende Nase, reifes Steinobst, Zitrus, weisse Blumen, Wachs. Herrlich ölig, breit, berauschend, würzigmineralisches, ausserordentlich langes Finale. Was für ein Hammerwein!

2021 Zeus Narancsbor, Szászi Birtok (Ungarn): Spannender Naturwein aus Ungarn, riecht und schmeckt stark nach Apfelsaft. Minzig, zitronig, am Gaumen extrem nach Schwarztee. Nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus spannend.

2015 Château-Chalon, Domaine Grand (Jura, Frankreich): Sehr salzig, Iodtinktur, nussig, eine Prise Safran, Feuerstein. Eine Welt für sich, in der sich nicht alle zurechtfinden.

2022 Rohrdorfer Blauburgunder, Louis & Helga Wiederkehr (Aargau, Schweiz): Süsslich, dropsig, rote Frucht. Simpler Wein, landete zu Recht auf dem letzten (Qualitäts)-Platz.

1973 Château La Gaffelière „Die Quelle“, Spezialetikette (Bordeaux, Frankreich): Leder, Tee, Tabak, Rauch, Malz, noch trinkbar. Nach einer Stunde an der Luft pilzig und zum Auskippen verdammt. Immerhin Platz 2 bei den Etiketten…

2020 Arrepiado Collection Reserva, Arrepiado Velho (Alentejano, Portugal): Viel Holz, viele süsse Früchte, es fehlt an Tiefgang, Dichte und Biss.

2012 Tierras de Cair Reserva, Dominio de Cair (Ribera del Duero, Spanien): Leider zerstört eine Duftmischung aus Waschpulver/Shampoo jegliche Freude an diesem Wein. Schade!

2016 Tocià Valpolicella Ripasso Classico Superiore, Marchiopolo (Venetien, Italien): Animalisch, künstlich süss, im Abgang grün und bitter.

2018 Bovale Su’nico, Cantine Su’entu (Sardinien, Italien): Konfitürig, opulent, viel Alkohol, dahinter aber spannende mineralische Noten. Schwarztee, im Abgang leider leicht sprudelig.

2016 Cabernet Sauvignon Filius, Vasse Felix (Margaret River, Australien): Cassisbombe, gewürzt mit Paprika, etwas Tabak und Süssholz. Cremig, aber ohne grosse Ausdruckskraft und Dichte.

2010 2480 Cabernet Sauvignon Napa Valley, Hollywood & Vine Cellars (Kalifornien, USA): Eine viel zu schwere Flasche lässt Schlimmes befürchten, und die Bestätigung folgt auf dem Fuss bzw im Glas: dickflüssig, viel Süsse, Minze, Zwetschgen, Brombeermarmelade. Am Gaumen dann zwar wuchtig, aber austrocknend, der Abgang ist mittellang.

2007 God only knows Grenache, Cayuse Vineyards (Washington State, USA): Bélas Vivino-Notizen: Hervorragend, schön gereift – Aromen von Blutorange, Unterholz, Trüffel, Kirsche und Himbeere. Unglaublich intensiv, lebendig und lang anhaltend am Gaumen.

2010 Tokaji Szamorodni Eloquence, Holdvölgy (Tokaji, Ungarn): Getrocknete Aprikosen, Pfirsich und Nektarinen, Kandiszucker, Lindenblüten, herrlich würzig. Unglaublich schönes Säure-Süsse-Spiel, etwas Marzipan, das macht so richtig Spass!

So sah es vor einem Jahr aus…