Donnerstag, 16. Januar 2025: die besten Pinots aus der Schweiz!

Getrunkene Weine:

2018 Blanc de Noir, Weingut Eichholz (Irene Grünenfelder), Graubünden: Himbeeren, aber auch apfelig, hat die Frische verloren.

2003 Pinot Noir Eglisauer Stadtberg, Urs Pircher, Zürich: Dörrfrucht, Maggi – hinüber.

2007 Pinot Noir Findling, Pinitium (Gehring, Lenz, Neukom, Stucki): Noch etwas Frucht vorhanden, dahinter Oxidationsnoten, Erde, am Gaumen mit Schärfe, ohne Druck.

2013 Pinot Noir Selection Nr. 4, WeinSTAMM, Schaffhausen: Erdbeerkonfitüre, Kirschen, Würze, vordergründige Säure, herbes, kurzes Finale.

2018 Staatswii Blauburgunder Spätlese, Rötiberg, Schaffhausen: Laktisch, Karamell, dunkle Frucht, alkoholisch, ohne Ausdruck.

2022 Pinot Noir, Sven Fröhlich, Graubünden: Sehr trüb, etwas stimmt mit dieser Flasche nicht. Flüchtige Säure, dumpf. Sven Fröhlich kann’s besser, das wissen wir!

2014 Pinot Noir Wurzeln-Heimat-Glück, Carina Kunz, Graubünden: Erfrischend zurückhaltend, in sich ruhend, trotz der «Kühle» mit Ausstrahlung. Saftig, gute Säure, recht langes Finale.

2014 Unter der Linde Grand Cru, Weingut zur Linde (Michel Jaussi), Aargau: Holzwürze, dunkle Beeren, Blutorange, breite Struktur, rund, druckvolles Finish.

2019 Thalheim Chalofe, Tom Litwan, Aargau: Erst mal gehörig Kohlensäure aus der Flasche schütteln, dann springen sie hervor, die leckeren Aromen: Blutorange, reife dunkle Beerenfrucht, Lakritz, Terroir. Saftig, mit frischer Säure, der Abgang ist lang.

2015 Schloss Weinfelden Burgunder, Weingut Burkhart, Thurgau: Das Holz versteckt sich nach wie vor nicht, aber dahinter schäkern Blutorangen, helle Beerenfrucht, florale Akzente miteinander. Schmelzig, trinkig, lang.

2020 Pinot Noir 1!, Vino Bono (Michele Bono), Zürich: Rote Beerenfrucht, Zimt, rund, üppig, mit Schmelz. Wir denken mit etwas Wehmut an den 2011er zurück…

2017 Pinot Noir Vignes Vignes, Simon Maye, Wallis: Schwarze Kirschenfrucht, Blutorange, weisser Pfeffer, sehr saftig und dicht, finessenreich, langes Finale.

2000 Ambassadeur des maines Adrian Mathier, Adrian Mathier, Wallis: Der Winner des Abends! Quasi das Wallis als Ehrenrettung – ausgerechnet… Rauch, rote Beerenfrucht, Rooibostee, Blutorangen, auch Waldboden mit ein paar Pilzen, ungemein saftig, fleischig, noch frisch und voll auf der Höhe – wow!

2021 Sgraflin Pinot Noir, Fadri Itin, Graubünden: Zimtig, rotbeerig, zugänglich, trotz des Karamells nicht überladen wirkend. Ananasnoten im recht langen Abgang.

2012 Pinot Noir Passion, Donatsch, Graubünden: Noch viel Holz im Spiel, Brotrinde, reife rote Früchte, Blutorangen, rauchig, saftig, leicht süssliches, sehr langes Finale.

2011 Monolith Pinot Noir, Weingut Obrecht, Graubünden: Sehr mineralisch, tiefgründig, fleischig, noch vital und mit Ausstrahlung. Salziges, langes Finale. Ein versöhnliches Ende eines schwierigen Abends, bei dem wir uns vor allem zu Beginn fragen mussten, ob das Thema falsch verstanden wurde…

Ehrentrunk Zürcher Blauburgunder, Staatskellerei Zürich, Zürich: Zur Entlassung aus der Militärdienstpflicht. Mit dem besten Dank offeriert vom Regierungsrat des Kantons Zürich. Dieser Zürcher Blauburgunder schmeckt derart metallisch, als wäre er in einem Gewehrlauf ausgebaut worden. Ehrlich gesagt, der «Ehrentrunk» wäre für mich der einzige Grund, freiwillig ein Leben lang im Militärdienst zu bleiben, nur um ihn nie als Abschiedsgeschenk zu bekommen…

2014 Château-Chalon Vin Jaune, Fruitière Vinicole de Voiteur, Jura: Und dann kommt zum Schluss Marcel und haut uns einen Château-Chalon um die Löffel, dass uns Hören und Sehen vergeht. Da Schnuppern noch geht, riechen wir Nüsse, Mandeln, Iod, dezent Karamell und am Gaumen kitzelt Salz. Phänomenal!