Kurzfristig wurde das Moulis-Programm gestrichen und die Bordeaux-Indianer wünschten rechte Seite aus den 90er. Kein Problem, man ist ja flexibel…
Getrunkene Weine:
De Fieuzal blanc 1995: Ich muss wohl mehr an die frische Luft – dieser reife Fieuzal wurde an der Luft immer jünger… Zuerst doch recht mostelig, sehr weit, Apfel im Schlafrock, salziges, öliges Finale.
Y de Château d’Yquem 1988: Pfirsich, Bienenwachs, Lanolin, etwas Möbelpolitur – Mann, ist das vielleicht ein facettenreicher Weisswein! Er wirkt noch richtig jung, verändert sich stetig – Spannung vom ersten bis zum letzten Schluck! Ein Erlebnis!
Domaine de Chevalier blanc 1998: Und noch ein Hammer-Weisswein! Das waren fast die Stars des ganzen Abends! Frische Zitrusnoten, Zimt, kleine Birnen mit roten Bäckchen, sehr harmonisch integrierte Säure, langes, knackiges Finale. Toll!
Moulin-Haut-Laroque 1998: Volle Frucht, Süssholz, Cassis, fleischiger Körper, gute Länge.
Latour à Pomerol 1988: Leider Kork!
Magdelaine 1986: Nasses Hundefell, schmutziges durchnässtes Seil, sperrige Tannine – das macht nicht wirklich Spass.
La Gaffelière 1999: Leicht animalisch, hat noch schwarze Fruchtnoten vorzuweisen, Zedernholz. Recht viel Druck, allerdings am Ende leicht auszehrend. Besser als erwartet.
Pavie-Maquin 1995: Balsamisch, viel Süssholz, blumig. Recht saftig, gute Länge.
Latour à Pomerol 1998: Süssholz, Beerenmarmelade, getrocknete Feigen. Nobles Leder, fast schon kalifornische Süsse. Seidenweicher Gaumen, langes, sinnliches Finale.
Péby-Faugères 2001: Laktisch, Espresso, Süssholz, minimst Liebstöckel. Saftiger Gaumen, üppig und vollmundig, langes, prägendes Finale.
Bastor-Lamontagne 1997: Schon mehrmals im Weinclub degustiert mit dem leider immerwiederkehrenden gleichen Fazit: Käsig, muffig, schwach.