Donnerstag, 13. Februar 2025: Roussillon

Getrunkene Weine:

2007 Riesling Hermannshöhle GG, Dönnhoff (Nahe, Deutschland): Wunderbare Dichte an Aromen, reich an Mineralität – so betörend, dass selbst der Korkenzieher vor Aufregung errötete!

2016 Calcinaires blanc, Domaine Gauby: Apfel- und Pfirsichnoten, Kräuterhonig, Lindenblüten, Wachs, sehr trocken.

2021 Carrément Blanc, Domaine de l’Edre: Grenache Blanc, Roussanne und Grenache Gris. Vanille, Birnen, Limetten, recht vollmundig, der Alkohol drängt sich etwas gar dominant in den Vordergrund.

2021 L’Edre blanc, Domaine de l’Edre: 100% Roussanne, wird nur in ausserordentlichen Jahren hergestellt (letztmals 2017). Schwerer Weisswein, braucht viel Luft, die 15% Alkohol lassen sich nicht verstecken. Blumenblüten, Kumquat, Aprikosen, minzig, leicht salziges, langes Finale.

2020 Halleluja, Domaine St. Eugène: Kirschen, Pflaumen, Brombeeren, Lakritz, Schokolade, Harz, Kräuter, das Ganze zu dick aufgetragen.

2009 Clos des Poètes, Château Haut-Blanville: Dieser reinsortige Mourvèdre spielt sich nicht als Marktschreier auf, sondern überzeugt auf stille, aber eindrucksvolle Weise mit rotbeerigen Fruchtnoten, reifen Pflaumen und einer feinen Wacholdernote. Fleischig, energisch, dabei stets von eleganter Zurückhaltung.

2010 Muntada, Domaine Gauby: Das riecht, als würde dir Prof. Grzimek in einem Duft-Bildband die afrikanischen Tiere erklären. Helle Beeren, Schwarztee und ein geheimnisvolles polnisches Kirschenharz, das wie das laute Brüllen eines Löwen in der Dämmerung durch die Aromen zieht.

2007 Muntada, Domaine Gauby: Beim ersten Schluck denkst du, du hast einen sanften Gentleman vor dir, doch dann zeigt der Wein dir mit einem frechen Lächeln, dass er in Wahrheit ein rebellischer Pirat mit einer Schwäche für Rauch und viel Drama ist – fast so, als hätte er in einem Fass von geheimen Abenteuern geschlafen!

2009 Les Dentelles, Thunevin-Calvet: Ultraschwer – ok, es ist ja auch eine Magnum – ein Mitbringsel aus fernen Weinclubreisen durchs Roussillon: Lakritz, Leder, schwarze Früchte, Teer, 15% vol Alkohol, die dich überfahren wie ein aufgemotzter Panzer auf einer Bergstraße.

2004 Clos del Rey, Clos del Rey: Hat viel Streumi und Bratensauce und auf der Gegenseite «nur» enorm viel Druck aufzuweisen – da wurde der richtige Trinkzeitpunkt verpasst!

2009 Le Sabina, Clos del Rey: Wieso kommt die kleine Schwester, die jahrelang weder fröstelnd noch lichtlos neben Ottis Kasse stand, viel frischer daher als ihr nur fünf Jahre älterer, wohlgemerkt viel teurerer Bruder? Who cares – hoch das Glas und cheers!

2015 L’Akmé Maury sec, Les Vignerons de Maury: Würzige Noten von Maggi, Curry und Bratensauce steigen in die Nase, und bevor der Weinname ungute Assoziationen weckt, leeren wir das Glas und ziehen weiter…

2015 Kerbuccio, Château Saint-Roch: Haufenweise Cassis, neapolitanischer Espresso, haufenweise Rauch und Kräuter, eingepackt in viel Alkohol – das ist Kerbuccio! Leise, kraftvoll, Kerbuccio – wir lieben ihn!

2018 Domaine de L’Horizon Rouge, Domaine de L’Horizon: Zuger Kirschtorte, in die sich versehentlich eine Portion Zimt verirrt hat. Üppig, aber mit Charme, ohne Schirm und ohne Melone. Ein Techtelmechel zwischen Carignan und Grenache.

2019 Les Cimes, Domaine de l’Agly: Garrigue, auf der Frühlingsblumen blühen, Schokolade, Hallenbadchlor, Stracciatella-Joghurt, Zimtwürze, am Gaumen Muskat, viel Alkohol, die Zunge wird schwerer und schwerer…

2017 Clos des Truffiers, Château la Négly: Kirsch- und Cassislikör, Kokosnuss, voluminöses Geschoss – wie eine Operndiva aus den 50ern, die nach fünf Stunden Wagner-Gesang hinter der Bühne nach der nächsten Konditorei fragt…

2001 Mas Amiel Vintage: Pflaumig, Tee, Tabak, Orangenabrieb.

2010 Mas Amiel Vintage Reserve: Eingelegte Früchte, Rosinen, Mokka, dezent Nuss, kräutriges, langes Finale.

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