Getrunkene Wein:
2014 Terra do Zambujeiro Branco, Quinta do Zambujeiro: Flüssige Tropenparty mit Turboantrieb – Papaya, Sternfrucht und genug Power, um dich auf Zack zu bringen. Ein Weisswein mit Allradantrieb.
2019 Alvarinho, J. Portugal Ramos: Zitrusbombe mit Blütenkranz – tänzelt wie ein Zirkusakrobat auf der Zunge und schmeisst dir zum Schluss eine Prise Meersalz ins Gesicht. Alvarinho kann nicht nur lieb, der kann auch Küste.
2021 A Touriga Vai Nua, Fitapreta: Hustensaft für Erwachsene. Kirsch-Kräuter-Kick mit Aceton-Akzent. Am Schluss kratzt er dir die Zunge trocken.
2012 Esporão Reserva, Esporão: Karamell küsst Klarlack – leider auf dem Parkplatz vom Mainstream. Will besonders sein, ist aber nur gut frisiert.
2001 Sol Lewitt para Bodega Matador, Niepoort: Ein ehrwürdiger Herr aus Zedernholz und Tabak, dessen Tiefe und Noblesse Geschichten flüstern, die nur Geduldige hören. Klasse, die nicht protzt, sondern einfach da ist.
2005 Cuvée TT Reserva, Quinta das Marias: Wenig Worte, viel Wein. Wacholder, Lorbeer, Schoko, Toast – alles drin, nix drüber. Dunkel, dicht, läuft wie von selbst. Zackig gut.
2017 Clos dos Muros Terrenus, Rui Reguinga: Tabak im Wind, Kräuter im Schatten. Süsse Frucht blinzelt durch – nicht laut, nur da. Tannine? Schluffig wie Sand zwischen den Zehen. Ein leiser, tiefer Schluck. Bleibt hängen. Tief, warm, ein Hauch Wildnis. Kein Lärm, nur Stimme.
2016 Quinta do Pégo Vinhas Velhas, Quinta do Pégo: Sandelholz und Harz rasten aus, Schwarztee bleibt cool daneben. Alkohol? Viel. Drama? Mehr. Keine Fake-News, nur Vollgas.
Porto Old Tawny Over 40 Years, Quinta do Noval: Ein Meisterwerk, das die Sinne umhüllt – ein Mantel aus honigsüsser Melodie, getragen von der zarten Melancholie vergangener Jahrzehnte, warm wie das Goldlicht eines späten Nachmittags, samtig, reich, ein ewiges Leuchten in der Stille.

