Do-Degustation vom 9. Juni 2011: Provence – Bandol

Degustierte Weine:

– Château de Selles Rosé 2004, Domaines Ott
– Château de Selles Cuvée 2001, Domaines Ott
– Bandol Château de Pibarnon 1997
– Grange des Pères 2007, Domaine de la Grange des Pères


 

In schwarze Gläser gefüllt der berühmte Rosé der Domaines Ott: sehr schwierig herauszufinden, dass es ein Rosé ist. Die Mehrheit tippt auf Weisswein.
Im grossen Glas dann etwas Quitte; am Gaumen eher magere Kost, nichts Grosses, viel zu teuer.

Château de Selles Cuvée 2001, Domaines Ott:
Wenn man sich einmal auf ein Gut eingeschossen hat, wird’s schwierig: die Mehrheit tut diesen Rotwein als einfachen, uninspirierten Franzosen ab. Eigentlich haben sie recht – der Preis von über 30 Franken ist nicht nachvollziehbar.

Bandol Château de Pibarnon 1997:
Herrliche Würzigkeit, wirkt noch jung, sicher erst in der mittleren Trinkreife, Kräuter vom Feinsten, leichte animalisch Noten, stützendes Tanningerüst, sehr langes, feuriges Finale. Zu den französischen Würsten und vor allem zum Käse ein Gedicht! Keine einfache Kost, aber die Mehrheit verneigt sich vor diesem klassischen Bandol und applaudiert.

Grange des Pères 2007: Zur Einstimmung in den Languedoc-Roussillon-Abend nächsten Donnerstag einer der rarsten und teuersten Languedoc-Weine: Das pure Gegenteil vom Bandol: dunkle Beeren, würzig, "Wärme" ausstrahlend, man spürt, hier ist etwas ganz, ganz Grosses im Glas; am Gaumen eine selten erlebte Vielschichtigkeit; eine Dichte, ein originäres Gesamtkunstwerk, diese Länge, nie aufhörend, betörend – ein Genuss – diesen Wein müsste man umarmen können!!!