Degustierte Weine:
– Vitatge Vielh Jurançon sec, 2001, Clos Lapeyre
– Isola dei Nuraghi Korem 2001, A. Argiolas
– Carignano del Sulcis Terre Brune 1995, Cantina Sociale di Santadi
– Isola dei Nuraghi Turriga 1999, A. Argiolas

Gestartet wurde der Abend mit einem originellen Weisswein: Vitatge Vielh Jurançon sec, 2001, Clos Lapeyre. Der aus Petit Manseng-Trauben gekelterte Wein aus dem Südwesten Frankreichs verwirrte mit einer markanten Säure und einer fast schon exzentrischen Eigenwilligkeit. Fazit: lehrreich, aber nicht unbedingt kaufenswert. 2 MeinWeinkellergläser.
Sardinien hat in Sachen Wein einiges zu bieten – leider sind die Preise etwas gar hoch geworden. So war der Isola dei Nuraghi Korem 2001 von Antonio Argiolas mit knapp über 30 Franken der ?Billigste? aller getrunkenen Rotweine. Mit der Luft kam eine ansprechende Aromenvielfalt ans Tageslicht, am Gaumen präsentierte er sich recht breit, im Abgang allerdings war er eher kurz. Alles in allem 3 MeinWeinkellergläser.
Die Cantina Sociale di Santadi ist für gute Weine in fast allen Preisklassen bekannt. Wir holten aus Ottis Schatztruhe gleich den teuersten heraus, den Carignano del Sulcis Terre Brune, 1995 (Kostenpunkt ca. 40 Franken). Seine anfänglich leicht animalischen Düfte legte er bald einmal ab, und in den Vordergrund trat neben feinen Fruchtnoten auch eine anmächelige Prise Tabak. Der Abgang dann eher rustikal, eher ein sardischer Schafhirte denn ein Badenixlein am Strand. Dennoch 4 Meinweinkellergläser.
Mit dem Isola dei Nuraghi Turriga 1999 wurde dann spontan noch einer der teuersten sardischen Weine heraufgeholt (ca. 60 Franken). Der grosse Bruder des Korem, also auch aus der Argiolas-Schmiede, mit 3Gambero-Rosso-Gläsern und 92-Parker-Punkten dekoriert, zeigte sich noch verschlossen und zu jung. Er liess erahnen, dass einen in drei, vier Jahren ein grosser, aristokratischer, breiter Wein erwartet, der mit seinem Aromenspektrum und dem sehr langen Abgang bestimmt viel Freude bereiten wird! 4 MeinWeinkellergläser.