Degustierte Weine:
– Château Montlau blanc 2013: Zitrusfrüchte, sehr einfach, spitze Säure, kurz.
– Château Lagravière Malartic blanc, 2006: Braucht viel Luft, sehr schöne Aromen von Mandarinen, Aepfel (Gravensteiner), Stachelbeeren, leicht grasig, Wachs; am Gaumen komplex, noch jung wirkend, klare Säure, langer Abgang. In 10 Jahren vielleicht in bester Trinkreife.
– Château Haut-Colombier 2008: einfacher, ungekünstelter Bordeaux, etwas rustikal, rauchig, mit einem Super Preis-Leistungsverhältnis!
– Château La Louvière 2009: Karamell, Schokopulver, Röstaromen, voll auf der (zu) modernen Linie, aber geradezu perfekt den Jahrgang 2009 präsentierend: fett, üppig, süsslich – aber doch irgendwie nobel, druckvoll, lang. Man kann’s drehen und winden wie man will – die 09er umgarnen einen mit ihrem Schmelz!
– Cap de Faugères 2010: Weihrauch, würzig, pflaumig, Kaffee, das ist jetzt sehr spannend nach dem 09er Louvière: 2010 ist klassisch, da kann man(n) in alten Bordeaux-Erinnerungen schwelgen. Unglaublich viel Druck im sehr langen Abgang – die Faugères-Linie besticht eigentlich so gut wie immer. Super!
– Leo de la Gaffelière 2011: Schöne Frucht, leicht grün, schwarze Beeren; am Gaumen wieder leicht grün, mittlere Länge.
– Câteau du Tertre 2011: sehr feine Nase mit Noten von schwarzen Früchten, aber auch roten Beeren, da ist wirklich nichts von einem sogenannt schlechten Jahrgang herauszuschnüffeln; am Gaumen rund, schon mit sehr gut integriertem Holz, gute Länge.
– Clos Fourtet 2012: Diesen Wein hatte ich an der Prowein 2015 zusammen mit Pape Clement am höchsten bewertet (von insgesamt 120 Bordeaux). In der Runde gestern die gleiche einhellige Meinung: geiler Stoff! Unglaublich vielschichtiges Bukett, da stimmt so gut wie alles, da ist alles drin, was das Bordeaux-Herz höher schlagen lässt, das ist so was von verführerisch – Tipp: kaufen!