Den letzten Bordeaux Abend in diesem Jahr genossen wir mit einem Steigerungslauf. Von der Appellation Bordeaux Controlée bis zum feinen Grand Cru Classe wurden Weine getestet – das Gefälle zwischen bekannten und unbekannten Namen war teilweise erschreckend.
Degustierte Weine:
– Château Montlau Blanc 2013, Entre-Deux Mers: Zitrussäure, einfach, viel zu spitze Säure.
– Château Montlau Rouge 2011, Bordeaux Supérieur: Schwarze Beeren, Schwarztee, kalter Glühwein, grüne Noten im bitteren, kurzen Abgang.
– Château Fontblanche 2011, Bordeaux AC: Staubig, grün, unreif, bitter, wirklich schwach.
– Château Montlau Hors Série 2009, Bordeaux Supérieur: Holz, Holz, Holz. Wo ist die Frucht? Auf der Strecke geblieben. Unharmonisch, macht keine Freude.
– Clos Floridène 2009, Graves: Mehrheitlich rote Beeren, Cola-Fröschli, dahinter kommen schwarze Kirschen zum Vorschein, wenig Zedernholz, Graphit; am Gaumen Lakritze, mittlerer Körper, schöne Balance, mittellang.
– Rollan de By 2010, Médoc: Schwarze Beeren, Zedernholz, Graphit und viel Lakritze; am Gaumen kompakt, stützende Tannine – das ist guter Bordeaux zu einem Superpreis!
– Talbot 2002, St. Julien, 4.cru: Viel Tabak und Zedernholz, schwarze Früchte; am Gaumen eher schlank, wirkt schon sehr weit fortgeschritten, Abgang dürfte länger sein – es gibt viiiiel bessere Talbot-Jahrgänge.
– Lynch-Bages 1992, Pauillac, 5.cru: Tabak, Waldboden, aaaaaber – keinerlei Altersnoten, sondern nobel gereift – ein Wunder bei diesem „schlechten“ Jahrgang, dieser Wein macht so, wie er sich in seiner femininen Art zeigt, mächtig, mächtig Spass. Jawooohl – so wollen wir Bordooooos!
– La Mission-Haut-Brion 1993, Pessac-Leognan: Waldboden, Pfeffer, Espressomischung; am Gaumen wunderbarer Schmelz, trotz des Alters extrem Druck, jetzt in der Endphase des besten Trinkgenusses.
Danke Otti, für die schöne Selektion an alten, wunderbaren Bordeaux!
Danach ist der Weinkeller bis Ende Jahr geschlossen. Am 11. Dezember feiern wir mit den treuen Magnummitgliedern unsere Wein-Nacht. Wir freuen uns, am 7. Januar 2015, mit einem nächsten Bordeaux-Abend, wieder alle begrüssen zu dürfen.