Donnerstag, 31. Januar 2019: Neue Serie – mein persönlicher Monatswein!

Getrunkene Weine:

– Riesling & Madeleine Royale 2013, Schifferli Wein, AOC Schaffhausen: Konsequent in der Anschrift der Etikette (Riesling & Madeleine Royale und nicht Riesling & Silvaner!), konsequent in der Weinzubereitung. Nichts von modernem Schnickschnack, da ist Leidenschaft und Ueberzeugung drin! Leicht reduktiv, verliert sich mit der Zeit, spannender Einstieg in die neue Serie!

– Cuvée Madame Rosmarie Mathier 2014, Adrian und Diego Mathier, AOC Wallis: Eine Assemblage von nicht weniger als vier Sorten (Petite Arvine, Pinot Blanc, Syilvaner und Pinot Gris). Exotische Früchte, Feuerstein, Eistee, Rose, etwas Restsüsse umsäuselt den Gaumen, leicht salziger Abgang.

– Codronchio Albana di Romagna 2010, Fattoria Monicino Rosso, (Romagna, Italien): Spät gelesen, alte Albana-Rebstöcke. Kitzelt da nicht etwas Botrytis die Nase? Unglaublich spannender Wein, der einen sogleich in seinen Bann zieht. Honignoten, Quitten und Grapefruit, gemahlene Nüsse, reifer Apfel. Wirkt in der Nase fast so, als müsste er am Gaumen Süsse haben – denkste! Knochentrocken, mit einer ansprechenden Säure, Hagebutte, lang. Interessant UND fein!

– 7 Fuentes Valle de la Orotava 2013, Suertes del Marqués (Teneriffa, Spanien): Zu Beginn sehr reduktiv, schweflig, pfeffrig, Bärendreck, rote Beeren. Charaktervoller Wein, würzig, facettenreich.

– Táganan Parcela Margalagua 2015, Envinate (Teneriffa, Spanien): Und noch ein Charakterbolzen! Helle Farbe, das erinnert ja schon fast an Pinot… Schwarzer Pfeffer, rote Beeren, Veilchen, Schleifstaub – sagt der Schreinermeister, Gewürze en Masse. Das ist wirklich hochinteressant, spannend wie ein Hitchcock!

– Bobal El Sueño 2013, Bruno Murciano (Utiel-Requena, Spanien): Leider etwas störend Nagellack, dahinter schwarze Beeren, kandierte Orangen in Schokolade, mineralisch, Grünschnitt; am Gaumen wuchtig, mit feinen Gerbstoffen, endet aber leicht trocken. Man ist sich uneinig, ober der Wein noch Zeit braucht oder bereits zuviel Zeit verbraucht hat. On verra!

– Côtes du Roussillon La Torre 2007, Domaine Gardiés (Roussillon, Frankreich): Leichter Essigstich, dunkle Beeren, überreife Zwetschgen, Lorbeer, Jodtinktur – erneut ein schwieriger Bursche! Am Gaumen sehr viel Druck, körperreich, mit einem langen Abgang.

– Gran Cabernet Franc 2013, 3 Estrellas (Mendoza, Argentinien): Der Stilbruch ist frappant: jetzt sind wir in der Moderne! Karamell, Brombeeren, Cassis, Schokoladenjoghurt. Am Gaumen rund, geschmeidig, weich und mittellang.

– Cabernet Franc Gualtallary Single Vineyard 2012, Gran Enemigo (Mendoza, Argentinien): Laktisch, dunkle Beeren, Zitronenmelisse, Brennessel. Am Gaumen süsslich, mit kandierten Früchten, endet leider leicht bitter. Von einem Wein dieser Preisklasse sollte man etwas mehr erwarten dürfen…

– Riesling Spätlese Le Gallais Wiltinger Braune Kupp 2006, Egon Müller (Sahr, Deutschland): Ein Riesenkracher – äh – Müller – zum Abschluss… Wenig Petrol, Plastik, Ananas, Terpentin, Minzentee, aber auch nasse Steine, Orange und vieles andere. Am Gaumen mit einer präsenten Säure, einem langen, frischen Abgang. Toll!