Donnerstag, 11. Mai 2017: Abseits bekannter Pfade…

Schon mal Wein aus Aethiopien getrunken? Aus Georgien? Aus England? Aus Brasilien? Et voilà: Getrunkene Weine:

– Flint dry 2010, Chapel Down (England): Feine Zitrusnoten, floral, säurebetonter Abgang. Noch erstaunlich frisch. Endet leicht sauer.

– Qvevris Rkatsiteli 2011, Tbilvino (Georgien): Lindenblüten, Zitrusnoten, leicht oxydativ, sehr spannend, am Gaumen erdig, sehr trocken. Charaktervoll.

– Gouder Red wine, Awash Winery (Aethiopien): Sehr medizinal, unharmonisch, vielleicht auch zu alt.

– Gouder Red wine, Awash Winery (Aethiopien): Sehr starke medizinale Noten, Hustensirup. Evtl bei Bronchitis mal einreiben. Zum Trinken nicht wirklich geeignet.

– Axumit semi sweet red wine, Awash Wines (Aethiopien): Aceton, käsig, süss.

– Acacia dry red, Zeway Valley (Aethiopien):  Holz, Rauchspeck. Brotrinde. Trinkbar.

– Qvevris Saperavi 2014, Tbilvino (Georgien): Böckser, der mit viel Luft verschwindet. Schöne beerige Fruchtnoten, oxydative Noten, herb, spannend.

– Gran Lovara 2006, Miolo (Brasilien): Druckvoll, gesalzener Bärendreck. cremige Textur, modern.

– Ojo Negro Pinot Noir 2014, Dieter Meier (Patagonien, Argentinien): Zuckerwasser, viel zu süss, eine gewisse Mineralität ist aber nicht abzusprechen. Müsste Oje und nicht Ojo heissen…

– Changyu Cabernet Blend 2011 (China): Trinkbar, aber zuviele grüne Noten. Kurz. Spalier an der chinesischen Mauer?

– Clos du Marquis 1995 (Bordeaux, Zweitwein von Léoville Las Cases): Marcel hatte Mitleid und holte noch einen Piraten aus dem Keller: Leicht animalisch, Eukalyptus, riecht eher nach Chile denn nach Bordeaux. Am Gaumen etwas adstringierend, mit guter Länge.

– Clos des Truffiers 2000, Château la Négly (Languedoc-Roussillon): Auch Jorge holte noch etwas hervor, was mit fremden Ländern nichts zu tun hat: wir waren sehr dankbar…   Noten nach verbranntem Pneu, Teer, Brombeeren und Mokka, ein Monstrum von Wein! Da ist alles drin, was Nase und Gaumen begehren. Herrlich!