Getrunkene Weine:
– de Fieuzal blanc 2000: Anfangs wirkt er über dem Zenith, doch die Luft tut ihm gut: er wird immer besser und besser! Noten von Melonen, Honig, die leichten Sherrytöne sind spurlos verschwunden, die Bitterkeit im Abgang kein Thema mehr – komisch, ein Wein, der von zu alt zu voll im Saft wechselt. Hab‘ mich heute früh im Spiegel angeschaut – der Wein hat leider nicht dieselbe Wirkung bei Menschen…
– Charmail 2000: Rauchspeck, Graphit, schwarze Beeren, feiner Tabak gedörrte Zwetschgen. Am Gaumen dann leider nicht die Kraft, die man erwartet hätte, endet eher kurz und mit leichter Bitterkeit.
– Cap de Faugères 2000: Fast schon marmeladig, einfach, endet zudem recht bitter.
– Faugères 2000: Kaffeenoten, Lakritze, schön gereift, am Gaumen rund und mit guter Länge.
– Monbrison 2000: leider extremer Kork, untrinkbar.
– du Tertre 2000: zu Beginn etwas Nagellack, der sich aber verflüchtigt; wenig Animalik, Eukalyptuszältli (die von der EPA), Lakritze, Tabak, männlicher Wein, mit ansprechender Säure und einem langen Abgang.
– Kirwan 2000: Intensive Schwarzbeerenfruchtnoten, fast schon ins marmeladigsüsse tendierend. Kaffee und feinster Tabak; am Gaumen leider nicht ganz die erwartete Eleganz, etwas ruppige Gerbstoffe, endet aber recht lang.
Larrivet Haut-Brion 2000: Rauchspeck, Lakritze, hat eine tolle Eleganz, am Gaumen sehr viel Druck und lang.
Grand-Mayne 2000: Ein wunderbares Merlotbukett, ginge glatt als Toptessiner durch… Dunkle Beerennoten, Schokolade, Kaffee, wirkt opulent, am Gaumen noch jung wirkend, sehr kräftig und sehr lang – der einzige Wein an diesem Abend, bei dem alle noch Alterungspotential sehen.