Donnerstag-Degustation vom 11. Januar 2007: Viva Italia!

Degustierte Weine:
– Nero d’Avola, 2002, Tenuta R. Camporeale
– Nero d’Avola, 2000, Feudo di Principi di Butera
– Nero d’Avola Ramione, 2001, Baglio di Pianetto
– Primitivo Terra di Miele, 1994 (Cantina e Oleficio Sociale di Sava)

Den Anfang ins neue Donnerstag-Degustations-Jahr machte ein doch eher einfacher Nero d?Avola (2002, Tenuta R. Camporeale), den die einen vielleicht als harmlosen Tischwein mögen, aber in unserer Runde keine Chance hatte.
Wenn schon die Leber schädigen, dann mit guten Weinen. Gemäss diesem Motto öffneten wir einen weiteren Nero d?Avola (Feudo Principi di Butera, 2000). Der gefiel schon wesentlich besser, auch wenn die Geruchsschleuder anfänglich auf verbrannter Gummi eingestellt war.
Nachdem sich der Gummirauch verzogen hatte, nerodavolate es schön prächtig nach schwarzen Kirschen, feinen Gewürzen und Bitterschokolade; am Gaumen präsentierte sich der Wein breit, weich und mit abgebauten Tanninen; das Finale gestaltete sich lang – Welten zu Wein Nr. 1.
Wir entschieden uns, bei Nero d?Avola zu bleiben, und so zog ich aus dem Sizilien-Zauberhut einen Ramione hervor (Baglio di Pianetto, 2001). Schon im letzten Jahr hatte dieser reife Wein die Runde entzückt, und auch diesmal lobte männiglich die ausgeprägte dunkle Beerenfrucht, den feinen Tabak, die noblen Gewürzaromen, den breiten Gaumen, den langen Abgang. Wunderbar!
Zur Nachspeise dann genehmigte man sich noch einen süssen Primitivo di Manduria, Terra di Miele (Cantina e Oleficio Sociale di Sava, 1994), dessen ungehobelte, in 18% vol. eingepackte Zimtsalven den einen gut bekam, den andern eher unangenehm bis sauer aufstiess. Jedenfalls ein spannender Abschluss!