Donnerstag, 9. Januar 2020: Mein Wein 2019

Getrunkene Weine:

Riesling Kabinett Brauneberger Juffer 2018, Fritz Haag (Deutschland): Leichtfüssig und bekömmlich, schönes Süss-Säurespiel, saftige Weinbergspfirsiche, Stachelbeeren – der Einstieg in einen langen Abend könnte nicht besser sein!

Moscatel Casa Agricola Pureza 2016, Pepe Mendoza (Spanien): Ein mehrheitsfähiger Orange Wine mit unglaublich facettenreichen Aromen (Rosen, Dörrorange, Birnen). Minziger, trockener Abgang.

Klettgau Amphore 2017, Markus Ruch (Schweiz): Da spalten sich natürlich die Weinclubgeister – ist auch richtig so! Langweilige Weine sind der Tod aller Degustationen! Müller-Thurgau aus der Terracotta-Amphore.

Ambassadeur des Domaines de Diego Mathier 2015 (Schweiz): Heida, Ermitage und Petite Arvine. Vollmundig, cremig, perfekt vinifiziert, das beruhigt die Antiamphoraner wieder – jetzt kann’s mit den Roten losgehen!

Denkste – da kommt doch tatsächlich noch ein Rosé! Aber was für einer!

Viña Tondonia Rosado Gran Reserva 2008, López de Heredia (Spanien): Vergiss alles, was du dir in Sachen Rosé schon mal angetan hast – dieser Rosé ist wie von einem andern Stern! Sowohl weisse wie rote Trauben werden verwendet. Magisch!

Sota els Angels 2008 (Spanien, Empordá): Spannender Blend aus Cabernet Sauvignon, Carinena und Carménère. Kirschen- und Brombeerenfrucht, wenig Peperoni, würzig. Am Gaumen ausgewogen, mit guter Länge.

Barrua 2011, Punica (Italien, Sardinien): Zur Hauptsache Carignano, mit wenig Cabernet Sauvignon und Merlot. Zu Beginn leicht zurückhaltend. Recht dicht, etwas gar viel Karamelltöne, dazu aber feiner Tabak. Am Gaumen rund.

Fixin Premier Cru Les Arvelets 2015, Berthaut-Gerbet (Frankreich, Burgund): Würzig, balsamisch, mit roter Beerenfrucht, sehr viel Druck am Gaumen, gute Länge. Das Erstaunliche: sogar die Anti-Pinotfraktion applaudiert und ist begeistert!

Saint-Joseph 2014, Domaine Jean-Louis Chave (Frankreich, Rhône Nord): Noch blutjung. Animalisch, Blut, fleischig. Verwirrend leichte Kohlnoten. Würziger, recht langer Abgang.

Planetes de Nin 2016, Nin-Ortiz (Spanien, Priorat): Rauch, Lakritze, erstaunlich mineralisch. Eigenwillig und spannend!

Gigondas 2017, Château de Saint Cosme (Frankreich, Rhône Süd): Hart an der Grenze zum Ueberholztsein. Die Eiche dominiert die Frucht völlig. Der Wein ist natürlich viel zu jung – da ältere Jahrgänge sowas von schön sind, hoffen wir auch bei diesem Jahrgang auf eine gute Entwicklung!

Ornellaia 1995, Tenuta dell’Ornellaia (Italien, Toskana): Reif, aber noch sooo schön zu trinken: Zedernholz, Lakritz, kalte Asche, am Gaumen schmeichlerisch weich, rund, sehr, sehr lang.

Red Scorpion (Batonnage) 2016, Wild Boys (Oesterreich): Powernase, das prasselt an Düften nur so auf einen herab. Leider völlig unharmonisch am Gaumen, sperrig, adstringierend, grün. Mal fünf Jahre weglegen und hoffen.

Coteaux du Layon 1976, Domaine des Petits Quarts (Frankreich, Loire): Apfelstrudel, Grüntee, getrockneteter Usterapfel, Marzipan, Kandiszucker. Kurz: feiner reifer Süsswein von der Loire.

Riesling Auslese Graacher Himmelreich 2001, J.J. Prüm (Deutschland, Mosel): Wenig Petrol, braucht viel Luft, wirkt etwas in sich gekehrt. Grüntee, Limettentöne, herrliche 01er Säure.

Riesling Beerenauslese Uerziger Würzgarten 2009, Erbes (Deutschland, Mosel): Süsser Nektar zum Abschluss eines grandiosen Abends – vielen Dank an Alle! So kann’s weitergehen… 🙂