Donnerstag, 5. Oktober 2017: Château Lynch-Bages, Grand Cru Classé, Pauillac

Getrunkene Weine:

– Blanc de Lynch-Bages 2013: Sehr viel Grapefruit, frisch, jung trinken. Dürfte etwas länger sein.

– Lynch-Bages 1984: Der erste Schluck: riesige Überraschung! Ein 84er, der trinkbar ist und sogar anständig riecht! Waldboden, Leder, am Gaumen fleischig, ganz leicht metallisch. Nach wenigen Minuten schon bricht er auseinander, wird stichig und schlecht. Schade!

– Lynch-Bages 1992: Erdig, Schokotöne, am Gaumen auszehrend, eher leicht. Na ja.

– Lynch-Bages 1995: Noch viel Frucht vorhanden, hat Druck und Rückgrat. Die Spur grüne Noten stört nicht gross. Wirkt noch relativ jung.

– Lynch-Bages 2003: Schwarze Johannisbeeren, Rosssattel, würzig, am Gaumen trocken und mit leicht bitterem Ende. Schlechte Phase oder definitiv schon auf dem absteigenden Ast? Die meisten tippen auf Ersteres…

– Lynch-Bages 2001: Espresso, Lakritze, erdig, am Gaumen kantig, mittellang. Kommt da mal noch mehr?

– Pirat 1: Pontet-Canet 2001: Die Nase gefällt hier wesentlich besser als der Gaumen. Viel Black Currant, leicht animalisch, am Gaumen sperrig, die Harmonie ist (noch) nicht gefunden. Wird sie jemals kommen?

– Pirat 2: Bouscassé Vieilles Vignes 2001: Streumi, Streumi, Streumi. Am Gaumen drückt etwas dunkle Schokolade hervor, bevor auch sie vom Streumi massakriert wird.

– La Tour Blanche 2001: Safran, Blätterteig, Marzipan, getrocknete Aprikosen, Botrytis. Am Gaumen recht dick, aber die Süsse verteilt sich ausgezeichnet, die Säure stützt. Wer keinen d‘Yquem vermag, hier ist eine preiswerte Alternative!