Donnerstag, 28. März 2024: Ai like Ostern – aia – aja – aya – aia popaya

Aiaiaiaiai, was für aian aianzigartiger Aia-Weianabend! Allen, die mit dazu baiagetraiagen haben: eianhundertmaial Danke! Es war eiaaiaajaayanmaialig!

Getrunkene aias:

2020 Riesling Marienburg Fahrlay(a) Reserve, Clemens Busch (Mosel, Deutschland): Blauer Schiefer. Herrlicher Duft nach Weinbergspfirsich, Zitrus. Frische, noch warme Brötchen. Schieferwürze. Saftig, voller Finesse, salziges, sehr langes Finale.

2019 Ornellaia bianco, Ornellaia (Toskana, Italien): Eleganz, vornehme Zurückhaltung, nichts von Überheblichkeit, ein Pas de Deux mit Apfel und Pfirsich in der Hauptrolle, Litschi und Basilikum sind die Komparsen. Regie führt die Säure, der Abgang äh Schlussapplaus dauert sehr lang. Ganz zum Schluss rückt die Mineralität aus ihrer Statistenrolle und wirft einen Hauch von staubigen Kieselsteinen in die Runde.

1996 Ornellaia, Ornellaia (Toskana, Italien): Süsslicher Auftakt in Kombination von leichtem Kellermuff/Kork. Aromatisch ginge er als Bordeaux von der linken Seite durch. Am Gaumen schön saftig, mit dieser atemberaubenden Süsse, die einem etwa so die Sinne vernebelt, als stünde Marilyn Monroe im weissen Röckchen auf einem U-Bahnschacht…

1998 Ornellaia, Ornellaia (Toskana, Italien): Maggi, aber plötzlich steigen Fruchtdüfte hoch, kräutrigwürzig, Kaffeesatz, am Gaumen leicht brandig, hat nicht ganz die Harmonie des 96er. Aber mein Gott, das ist Meckern auf hohem Niveau!

1994 Solaia, Antinori (Toskana, Italien): Etwas Maggi, dahinter winken Leder, Waldboden inklusive Pilze. Wunderbar konzentriert, mit einem Duft, der an verwelkte Blumenblätter erinnert. Plötzlich tauchen auch noch rote süsse Kirschenschwaden auf, bevor sich die ganzen Schönheiten verziehen und im Magginirvana versinken.

2007 Solaia, Antinori (Toskana, Italien): Dunkle pralle Beeren, schwarze Schokolade, Kaffee, Lakritz, Tabak, eine Mischung von Bleistiftmine und Kreide. Ein Päckchen Menthol obendrauf ergibt ein lecker frisches Mundgefühl, bevor der Abgang piano beginnt und in einem langgezogenen Fortissimo kulminiert.

2009 Sassicaia, San Guido (Toskana, Italien): Zigarrenkiste, dunkle Beeren, Süssholz, Kaffee, ätherisch. Mehr Bud Spencer denn Rudolf Nurejew, erstaunlich feste Tannine, im langen Abgang ein Hauch von Tabak.

2016 Brunello di Montalcino, Pieve Santa Restituta (Gaja) (Toskana, Italien): Feiner Duft nach roten Beeren, ätherisch, blumig, sehr ausgewogen und saftig, mit griffigen Tanninen, einer feinen Säure und einem sehr langen Finale.

2018 Pajados Egri Vörös Cuvée, Nap-Völgi (Ungarn): Sehr aromatisch, Süssholz, ätherisch, schwarze Kirschen und Brombeeren. Etwas gar viel Süsse, im Abgang Weihnachtsgewürze, als wär’s ein Glühwein.

2014 Sassicaia, San Guido (Toskana, Italien): Solide Leistung aus einem schwierigen Jahr, doch die leicht grünen Noten lassen sich nicht kaschieren. Dahinter Leder, Graphit, Zedernholz, etwas Tabak. Mittlerer Körper, leicht mineralisches, mittellanges Finale.

2015 Ornellaia, Ornellaia (Toskana, Italien): Voll extrovertiert, ja extravagant mit seiner üppigen, süsslichen Frucht, der dunklen Schokolade, den zahlreichen Gewürzen, dem Graphit, dem minzigen Touch. Am Gaumen vollmundig, geschliffen, mit einem ultradruckvollen, sehr langen Finale.

2017 Il Puro Casanova Chianti Classico Gran Selezione, Volpaia (Toskana, Italien): Kirschen, Graphit, Tabak, Rauch, Blumenwiese, schwarze Schokolade. Schön saftig, konzentriert, jugendliches, sehr langes Finale.

2017 Ai Ai Ai, Silvia Puig (Priorat, Spanien): Das aia-Thema perfekt getroffen, der Wein hat es aber in dieser verrückten Gruppe hochkarätiger Supertuscans schwer, wirkt alkoholisch, eher einfach, mit bitterem Abgang. Who cares – der Abend war schlicht und einfach genaial – äh genial…