Getrunkene Weine:
2021 Condrieu La Petite Côte, Yves Cuilleron: Süsse Aprikosen, Pfirsich, Birnen, salzige Mineralität, weisse Blüten. Mittelkräftig, frisch, lebendig.
2018 Condrieu Lieu-Dit Verlieu, Yves Cuilleron: Pfirsich und Birnen, Honig, zerlaufende Butter. Ölig, honig-würzig, wirkt schwer und schon recht fortgeschritten.
2008 Hermitage blanc, Tardieu-Laurent: Berauschend duftend, Vanille, etwas Karamell, Toast, Grapefruithäutchen, Apfel, Honig, samtig – sinnbetörend wie ein Moment, in dem die Welt für einen Augenblick stillsteht und man sich einfach nur in den Aromen verliert.
2019 Saint-Joseph La Dardouille, Emmanuel Darnaud: Frisch gemahlener Pfeffer, lakritzig, schwarze Schokolade, süsse Pflaumen und Cassis, dekadent üppig und vollmundig, aber schwer, ihm zu wiederstehen.
2020 Saint-Joseph Lieu-Dit, E. Guigal: Brombeerdüfte umgarnen die Nase, Teer, Lakritz und schwarzer Pfeffer stoßen dazu, und feinkörnige Tannine schmiegen sich so elegant an den Gaumen, dass selbst Samt neidisch wird!
2016 Saint-Joseph Vignes de l’Hospice, E. Guigal: Noch stark vom Holz geprägt, schwarze Schokolade, Vanille, Brombeeren. Enorm würzig, muskulös, noch im jugendlichen Alter – warten!
2015 Hermitage Farconnet, J. L. Chave Sélection: Nach mehreren Stunden Luft hat sich der Farconnet 2015 von seinen Stallnoten verabschiedet und kommt jetzt im feinen Zwirn daher – saftige dunkle Beeren, Veilchen, Pfeffer und schwarze Oliven. Die Brett-Noten? Weggaloppiert!
2010 Côte-Rôtie La Germine, Duclaux: Diese Flasche ist leider ein trauriges Drama aus flüchtigen Säuren und chemischen Noten – mehr Nagellackentferner als große Rhône-Romantik. Schade!
1998 Côte-Rôtie, René Rostaing: Charismatisch, mit einer rauchigen Würze, die an gegrillten Speck mit einer ordentlichen Portion Pfeffer erinnert. Am Gaumen schwebt er zwischen Kraft und Finesse, mit einem solchen Charme, dass du kurz überlegst, ihm einen Heiratsantrag zu machen.
2018 Côtes-du-Rhône, Château des Tours: Ein rotes Beeren-Festival schleicht sich graziös in den Ballsaal der Weine, wo Aromen von Himbeeren, Kirschen und Erdbeeren wie elegante Tänzer durch den Raum gleiten – und dabei weht eindeutig mehr als nur ein Hauch von Rayas herüber…

