Donnerstag, 24. September 2020: Provence!

Vielen Dank, Jorge, für die spannende Sammlung an Provence-Weinen!

Getrunkene Weine:

Cuvée Aupiho 2018, Domaine Fontchêne: Aprikosenduft, cremig und sämig, rund, tänzelt geschmeidig und mit Druck über den Gaumen.

Château de Brégançon Cru Classé la Réserve 2019: Grapefruit, reife Zitrusfrüchte, aus dem Hintergrund grüsst auch noch ein Granny Smith, schlussendlich beenden Rosen mit ihrer Parfümwolke das olfaktorische Spektakel.

Louise Château de Brégançon Cru Classé 2019: Mirabellen, Brotrinde, leicht rauchig, haufenweise Provencekräuter, buttrig, mit guter Säure und noch nicht mal in der Adoleszenz. Warten bis Louise erwachsen ist!

Pétale de Rose Rosé 2019, Château la Tour de L’Evêque: Himbeer- und Melonenzältli, leicht rauchig, Blumen, am Gaumen etwas Kohlensäure, aber dennoch vif und frisch.

Whispering Angel Rosé 2018, Château d’Esclans: Lollipop Lollipop oh Lolli Lolli Lolli Lollipop – pop! Am Gaumen geht der Lollipop-Ofen leider zu rasch aus und das Engel-Geflüster verstummt abrupt.

Château la Tour de L’Evêque Cuvée Noir et Or 2016: Chriesijoghurt, Cassis, Thymian, Rauch, Zitronenabrieb. Kompakter, eigenständiger Wein.

Les Mûriers 2005, Château Duvivier: Herbstlaub hinter dem Saustall, mit Minze, Lakritz und Leder garniert, ergibt einen rustikalen Wein, der die 15 Jahre seines Daseins löcke überstanden hat.

Bandol La Migoua 2004, Domaine Tempier: Bratensauce mit Maggi, was ist denn da passiert? Lagerung hinter dem Ofen? Die feine Minznote und ein letztes Aufbäumen in Form von Kräuterdüften rettet den Wein schliesslich doch noch vom Feld „Alt und klapprig“ zu „Alt, aber mit Würde“. Was im Endeffekt auf das Gleiche hinausläuft…

Bandol Longue Garde 2000, Château Jean-Pierre Gaussen: Jung wie frisch aus dem Rossstall geschlüpft! Andere animalische Noten sowie eine solide Säurestruktur begeistern die Einen, während die Andern verzweifelt nach frischer Luft ringen und entgeistert das Handtuch werfen…

Château de Brégançon Cru Classé Hermann Sabran 2017: Versöhnungsschlumi zum Schluss! Staldercrême, Rahmtäfeli, eine gehörige Portion Karamell, Süssholz, Schokolade und Kokosnuss, superpolierte Tannine – für die geschundenen Bandol-Gaumen genau das richtige Troschtpfläschterli!