Donnerstag, 21. Februar 2019: Reife Top-shots von der nördlichen Rhône!

Getrunkene Weine:

– Condrieu 2015, Guigal: Aprikosenduft, floral, recht üppig, attraktiv.

– Condrieu La Doriane 2015, Guigal: Der grosse Bruder vom „normalen“ Guigal-Condrieu. Da rockt was im Glas! Opulent, mit dem klassischen Aprikosenduft, dazu aber auch mineralisch angehaucht und mit feinen Toastaromen. Bienenwachs, am Gaumen mundfüllend – einfach nur toll!

– Hermitage blanc 1996, Guigal: Möstelig, nussig, Apfelstrudel, Sherry Fino-Note im Abgang, hohe Säure. Immer noch spannend zu trinken, aber so richtig grossen Trinkspass macht der leider nicht mehr.

– Ermitage de l’Orée 1995, Chapoutier: Wahrscheinlich die imposanteste je im Club verkostete Weissweinserie! 100% Marsanne. Kaffee, Kandiszucker, Mokkajoghurt, gedörrte Apfelstücke, Iodtinktur, feine Würze – man könnte stundenlang weiter aufzählen…

– Côtes-du-Rhône Mon Coeur 2016, J.L. Chave Sélection: Steht etwas quer in der Landschaft, starker Duft nach Hundefell, Peperonifleischkäse, Datteln. Wir sind wahrscheinlich noch berauscht von den Weissen…

– Crozes-Hermitage Silène 2011, J.L. Chave Sélection: Schwarze Oliven! Reife dunkle Beeren, Blut, zahlreiche Kräuter, am Gaumen griffig, recht körperreich.

– Saint-Joseph L’Amarybelle 2011, Yves Cuilleron: Rauchspeck, schwarze kleine Beeren, Graphit, leicht angebrannte Milch. Am Gaumen fleischig, pfeffrig, mittellang.

– Côte-Rôtie Brune et Blonde 2003, Guigal: Milchschokolade, jahrgangstypisch recht üppig geraten, am Gaumen dann leicht auszehrend. Nicht ganz harmonisch.

– Côtie-Rôtie Château d’Ampuis 2005, Guigal: Schwarze pralle Brombeeren, viel Pfeffer, Lakritz, schwarze Schokolade, Kaffee. am Gaumen noch sehr jung wirkend, kräftig, mit einem sehr langen Abgang. Toll!

– Côte-Rôtie Côte Blonde 2012, Rostaing: Das ist Rostaing: subtil und mit Raffinesse, nicht mit der Brechstange! Geniale Nase, das riecht so verführerisch nach schwarzen Beeren, nach vielerlei Gewürzen, nach gegrilltem Fleisch, schwarzen Oliven, nach Kräuterbutter. Am Gaumen von phantastischer Textur, mit perfekt integrierter Säure und einem sehr, sehr langen Abgang.

– Ermitage Le Méal 1998, Chapoutier: Leicht staubige Nase, Champignons, Brotrinde, wenig Petrol, Peterli. Am Gaumen wieder Pilze, sehr trockenes Finale.

– Hermitage La Chapelle 1983, Jaboulet Ainé: Die Nase ist genial mit Menthol, Iodtinktur, Zugsalbe, Bitterorangen, versengtem Fleisch, Oliven, aber am Gaumen wirkt er sperrig, sogar leicht oxidativ, jedenfalls nicht wirklich harmonisch. Nochmals zuwarten? Zu lange gewartet? Man wird’s sehen!

– Château d’Arche 1983 (Sauternes): Ein Süsswein-Pirat zum Schluss dieses unvergesslichen Abends. Dank an alle (vor allem Georg, Marcel und Silvia), die zu diesem genialen Line-Up beigetragen haben!