Donnerstag, 2. Juni 2016: Serie Bordeaux – mit ‚P‘

Degustierte Weine:

– Grand Vin du Prélat Pauillac 1978: Waldboden, Herbstlaub, leicht metallisch im Abgang, recht spitze Säure.

– Château Pichon Lalande 1975: Stall, Minze, Malz, Laub, Leder, Teer, so alles was des Liebhabers von gereiften Bordeaux Herz begehrt… Dieser Pichon zeigt, wie gut sich manche 75er in den letzten Jahren entwickelt haben! Am Gaumen besitzt er Kraft und die Länge ist beeindruckend.

– Pavillon Rouge 2009 (Zweitwein von Château Margaux): Röstaromen, schwarze Kirschen, Kartoffelstock, Vanille, cremig viel Kraft, viel, viel zu jung.

– Château Palmer 1996: Pferdestall, wenig Frucht, steht etwas quer in der Landschaft. am Gaumen störende Adstringenz, leicht bitter – zuwarten und hoffen, dass die Eleganz eines Tages Erbarmen hat und sich dazugesellt.

– Château Poujeaux 1999: Efeu, Wald, wenig Animalik, leider auch etwas Nagellackentferner, salziger, mittellanger Abgang.

– Château Pape-Clément 1988: Schwarze Beeren, würzig, etwas Schwarztee, mineralisch, am Gaumen eher schlank, aber mit gut eingebundenen Tanninen.

– Château Pontet-Canet 2002: Schwarze Früchte, Graphit und Lakritze, mineralisch und floral, mittlerer Körper, recht lang.

– Château Phélan Ségur 2006: Hat in dieser Reihe einfach keine Chance. Wohlverstanden, wir haben alle Weine blind degustiert, also keine Beeinflussung von grossen Namen. Hat keine Tiefe, anständig aber nicht mehr.

– Château Bouscassé Vieilles Vignes 2001 (Pirat): Streumi ohne Ende, Kaffeesatz, Wildleder, auch am Gaumen Streumi, irritierend. Die hohe Adstringenz der Tannattraube ist man gewohnt, aber diese Streumiorgie ist zuviel des Guten, da muss etwas mit dem Flascheninhalt passiert sein…

– Château Pouget 2009: Kirschenfrucht, Brotrinde, Röstaromen, mineralischer Hintergrund, am Gaumen rotbeerige Frucht, mittellang.

– Château Puygueraud 2005: Zugsalbe, staubig, Bratensauce, am Gaumen unharmonisch und schwach.

– Château Pichon Longueville Baron 2000: Mokkanoten, reife Beerenfrucht, sehr attraktiv und edel, laktisch, am Gaumen füllig, vielschichtig, sehr harmonisch, unglaubliche Länge – einfach super! Danke, Markus!!!

– Château Rabaud-Promis 1989: Marzipan, Aprikosen, Creme Brule, ganz wenig Safran, sehr schön gereift!