Do-Degustation vom 3. Mai 2012: Serie Bordeaux, Vintage 1994 – ‚gepimpt‘

Degustierte Weine:

– Poujeaux 1994
– Clerc-Milon 1994
– Lynch-Bages 1994
– Clerc-Milon 2009
– Poujeaux  2009
– Lynch-Bages 2009
– Grand Mayne 1994
– Branaire-Ducru 1994
– Rieussec 1998

Bildlegende: Jahrgangsbewertung von Parker: erste Spalte Jg 1996, dritte Spalte 1994.




Kein lockeres Rumsitzen und Nippen am Glas: Otti wollte uns testen und schenkte uns Poujeaux, Clerc Milon, Lynch-Bages  sowohl 94 wie 2009 aus – verdeckt!
Sehr, sehr schwierig, die Weine zuzuordnen – was auffiel, dass einstimmig Poujeaux 2009 als die Nummer 1 angesehen wurde, notabene der "Billigste" der Serie!

– Poujeaux 1994:
Klassischer, schön gereifter Borderaux ohne Schnickschnack: Tabak, Kaffee, warme Erdbeerkonfitüre; pfeffrig am Gaumen, schwarze Beeren, wieder Tabak, langes Finale. Erste positive Ueberraschung!!

– Clerc-Milon 1994:
Leicht animalisch, Kaffee, Leder, keine grünen Noten, nichts Unreifes, erstaunlich; am Gaumen kräftiger wirkend als Nr. 1, wieder von einer erstaunlichen Länge geprägt.

– Lynch-Bages 1994:
Mokka, animalisch, ganz leicht Bouillonwürfel; am Gaumen weich, fast schmeichlerisch, schöner Schmelz, langer Abgang mit wenig Säure.

– Clerc Milon 2009:
Eintauchen in eine ganz andere Bordeaux-Welt! Schwarze, pralle schwarze Kirschen, gerösteter Kaffee, üppig; am Gaumen cremig, langer Abgang – man ist versucht zu sagen – jetzt trinken! Obwohl der auch noch in 10 Jahren+ Spass macht.

– Poujeaux 2009:
Blaubeeren wie auch rote Beeren prägen die Nase, modern, Graphit; am Gaumen opulent, Lakritze, körperreich, sehr, sehr lang – Mann, ist das ein Wein, und zu diesem Preis (30.–)!

– Lynch-Bages 2009:
Kirschen, schwarze Beeren, Brotrinde, Karamell; am Gaumen noch viel Holz, Karamell, sehr lang – schon jetzt ein Genuss! Wie ist der wohl in 10 Jahren?

– Grand Mayne 1994:
Espresso, etwas Leder; am Gaumen vielleicht etwas schlank, hat es natürlich nach den 09er Bomben sehr, sehr schwer. Eigentlich ein erstaunlich schön gereifter Wein aus einem angeblich eher schwachen Jahr…

– Branaire-Ducru 1994:
Der erste Wein mit Noten von grünem Peperoni, etwas nasser Lumpen; am Gaumen dann erstaunlich harmonisch, hat noch Frucht, weicher, mittellanger Abgang.

– Rieussec 1998:
Viel Safran, Marzipan, wirkt noch erstaunlich jung; am Gaumen für die einen etwas zu schmalbrüstig, sprich zuwenig süss, die andern finden es gerade richtig so.

Fazit: Gelungener Abend mit den 94er und 2009er-Vegleichen – spannend, schwierig, unvergesslich!