Do-Degustation vom 23. Oktober 2008: 12.5% vol. oder weniger…

Degustierte Weine:

11% vol: Riesling & Sylvaner 2005, Urs Pircher, Eglisau
12% vol: Corbières 1996, Château de Caraguilhes (Frankreich)
12% vol: Château Le Roc 1995, Côtes du Frontonnais (Frankreich)
12% vol: Rioja Gran Reserva 1982, Paternina (Spanien)
12.5% vol: Rosso Conero Cúmaro 1993, Umani Ronchi (Italien)
6% vol: Moscato d’Asti Zagara, Marchesi di Barolo (Italien)

Lassen 12% vol.-Leichtgewichte einen anderntags besser aufstehen als 16.5% vol.-Brummer?
Denkste: meine Birne heute Morgen ist schlimmer dran als nach einer Hardcore-Barossa-Degu…

Urs Pirchers Riesling & Sylvaner zeigte sich herzig mit seinem Restzuckerschwänzchen. Einige waren aber ob des doch eher laschen Abgangs leicht enttäuscht.

Der Corbières Château de Caraguilhes kam etwas laktisch daher, wirkte keineswegs wie 12jährig; am Gaumen dann hatte er leider die Sprengkraft eines Blindgängers…

Der Châteu Le Roc gefiel mit seinem Efeu- und Unterholzkleidchen; am Gaumen wirkte er grün, metallisch und hatte obendrein eine spitze, unangenehme Säure. Schade!

Paterninas Rioja Gran Reserva dann lancierte den Abend: herrliche Reifenoten, Leder, alles was des Altersnotenschnüfflers Nase halt so begehrt; am Gaumen spannend filigran und versehen mit all den herrlichen Feinheiten eines 26jährigen Weingreises!

Der Rosso Conero Cúmaro verursachte zu Beginn mit seiner schwefeligen Nase leichtes Stirnrunzeln, gefiel dann aber mit etwas Luftkontakt immer besser. Mit grossem Erstaunen durfte man konstatieren, dass der Wein trotz seiner 15 Jahre noch hervorragend in Schuss war und insbesondere mit seinem druckvollen, langen Finale Anerkennung einheimste.

Als Schlummertrunk sozusagen vor dem obligaten Espresso wurden die 6% vol. Moscato d’Asti runtergespült: herrlich frisch, süffig, für die einen schon fast zu süss, für die andern gerade richtig.