Degustierte Weine:

– Gros Manseng – Sauvignon 2007, Alain Brumont
– Château Bouscassé 1994
– Château Montus 2000
– Les Menhirs 2002
– Château Montus 1996
– Château Montus Cuvée Prestige 1996
– Château Bouscassé Vieilles Vignes 2002
– Brumaire Vendange Novembre 2004

Alain Brumont, der Kultwinzer aus dem Südwesten Frankreichs, hat vor fast 30 Jahren mit dem Wiederanpflanzen der lokalen Traubensorte Tannat für reges Kopfschütteln gesorgt. Heute sind seine Weine (u.a. Bouscassé und Montus) weltberühmt.

Wir stiegen mit einem Gros Manseng – Sauvignon 2007 ins Brumont-Abenteuer: Früchtecocktail, Mango, Grapefruit, Passionsfrucht benebeln einem die Sinne; am Gaumen trocken, frisch, mittellang – ein Wein für heisse, durstige Sommertage!

Château Bouscassé 1994: kommt leicht animalisch rüber, Blut, Eisen, Tomatenpurée; am Gaumen recht breit, Kirschen, kantige Tannine, gewisse Säure, bleibt lang.

Château Montus 2000: Vanille, modern, hat Brumont begonnen, seine Tannats im Keller weichzuklopfen? Gefällig, gefällt den meisten, eckt bei niemandem an.

Les Menhirs 2002: Die 50% Merlot dringen mit feinen Gewürznoten durch, Kaffee, die 50% Tannat sind gebändigt; am Gaumen kein Kratzen, angenehme Süsse, ein Schmeichler.

Château Montus 1996: animalische Nase der unangenehmen Art, überdeckt alles; am Gaumen noch schlimmer, erinnert an ein urinverseuchtes Hallenbad (andere erinnert’s an ein Raststättenpissoir), macht keinen Spass.

Château Montus Cuvée Prestige 1996: Wirkt reif, schöne Teakholznoten, Leder, erinnert fast an einen gereiften Bordeaux; am Gaumen ausgeglichene Adstringenz, schön.

Château Bouscassé Vieilles Vignes 2002: dunkle Beeren, Heidekraut, Wacholder, wirkt modern, die einen mögen den Stil, die andern sind eh schon im Halbschlaf – für Otti die Krönung – für Marc eine Enttäuschung.

Brumaire Vendange Novembre 2004: für die einen zu süss, für die andern zu wenig süss, für den Rest genau richtig und damit genial…

Ein Alain-Brumont-Abend – so kontrovers und spannend wie der Winzer…