Degu vom Donnerstag, 14. Februar 2008: Österreich!

Degustierte Weine:
– Grüner Veltliner Smaragd, Dürnsteiner Kellerberg, 1997, Freie Weingärtner Wachau
– Grüner Veltliner Smaragd Terrassen, 2006, Domäne Wachau
– Rheinriesling, 2003, Norbert Schmelzer
– Heideboden, 2003, Norbert Schmelzer
– Zweigelt Pesac, 2002, Mariel
– Pandur, 2002, Strehn
– Weissburgunder Auslese, 1999, Hermann Wind

Zu würzigfeinem, dreijährigen Wengeneralpkäse wurden drei Weisse geöffnet:
Der Grüne Veltliner Smaragd Dürnsteiner Kellerberg 1997 (Freie Weingärtner Wachau) hatte anfangs für die einen Gummi, für die andern Schwefel; dahinter versteckt und sich sukzessive in den Vordergrund arbeitend Papaya, Honigmelonen; am Gaumen kommen auch noch Stachelbeeren zum Vorschein, der Abgang ist recht lang, den einen fehlt etwas die Säure. Keinesfalls zu alt, aber kontrovers beurteilt.

Als Gegensatz der blutjunge Grüne Veltliner Smaragd Terrassen der gleichen Domäne (seit kurzem zur Domäne Wachau umgetauft): viel Nordpolzältli, Feuerstein, Ananas, strahlt eine kecke Frische aus; am Gaumen vielleicht etwas schlänker als der Vorgänger, macht aber Spass und wird mit der Luft immer besser.

Der einfache Rheinriesling 2003 von Norbert Schmelzer gefällt allen auf Anhieb: sensationelles Preis-Leistungsverhältnis; er wirkt trotz des heissen Jahrgangs leichtfüssig, mit knackiger Säure. Erfrischend!

Etwas weniger gut kommt der Heideboden 2003 desselben Produzenten an: dunkle Beeren, etwas abgestandene Asche, grüne Noten; am Gaumen weich, wirkt modern, endet rasch.

Der Zweigelt Pesac 2002 von Mariel überrascht mit Toastnoten; weiter werden Duftnoten von Zwetschgenkompott, Brombeeren und eingelegten schwarzen Kirschen entdeckt.; am Gaumen starker Vanilletouch, weich, mittellang. Konfusion entsteht, als Otti weiche, samtige Konturen ausmacht (O-Zitat: das isch de Hammer!) und die andern mit dem Wort LANGWEILIG! dagegenhalten. Die anschliessende Diskussion über Passage und Geometrie gipfelt in Wandtafelstrichzeichnungen – irgendwann entschliesst man sich, zum Wein zurückzukehren und Otti öffnet den Pandur 2002, Strehn:
Birkenrauch, süsslich, viel Alkohol; am Gaumen schwer, breit. Diesmal verteidigt Marc den Wein (modern, aber i mog ihn) und erntet dafür verbale Schläge (dieser Wein hat Alkheimer, etc.).
Um die Wogen zu glätten, wird noch ein Schlummertröpfchen geöffnet in Form einer Flasche Weissburgunder Auslese 1999, Wind: Aprikosen, Feigen, Quittenplätzchen, Aprikosensorbet; am Gaumen nicht übermässig süss; für die einen gerade richtig, für die andern etwas zu wenig üppig.
Ein unterhaltsamer Abend, vielleicht gerade wegen der zum Teil stark auseinandergehenden Meinungen!