Donnerstag, 20. August 2020: Südtirol!

Ein unvergesslicher Abend – vielen Dank Benjamin und Brigitte für die tollen Weine sowie die äusserst leckeren Speisen!

Getrunkene Weine:

Moscato Giallo Vigneti delle Dolomiti 2019, Franz Haas: Lychee, Grapefruit, Rosenhecke, am Gaumen trocken – fluffig leicht und genau richtig bei diesen hohen Temperaturen.

Petit Manseng Vigneti delle Dolomiti 2018, Franz Haas: Petit Manseng aus dem Südtirol! Vanille, Apfel, fesselnde Aromatik, cremig am Gaumen, mit guter Säure.

Pinot Bianco Riserva Vorberg 2012, Kellerei Terlan: Steinobstfrucht, aber auch Birne, Honig, Kräuter. Am Gaumen mineralisch, rund und breit – endet ganz leicht bitter.

Lafoa Chardonnay 2018, Kellerei Schreckbichl: Vanille, Röstaromen, tropische Früchte wie Mango, fast überreife Melone, geröstete Nüsse. Am Gaumen opulent, aber nicht plump, langes Finale.

Chardonnay Sant Valentin 2018, St. Michael-Eppan: Sehr üppige Nase, aber äusserst facettenreich. Ein ganzer Korb an Fruchtaromen, Honig; am Gaumen zwar intensiv, aber nicht mehr so vielfältig wie in der Nase. Endet mittellang mit einer klitzekleinen Bitternote.

Appius 2015, St. Michael-Eppan: Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und Pinot Bianco. Kurz: ein Erlebnis! Brillant zurückhaltend, aber immer wieder mit neuen Duftnoten auftrumpfend, am Gaumen seidig, aristokratisch – umwerfend schön! Nochmals herzlichen Dank, liebe Brigitte und lieber Benjamin, für diesen tollen Wein!

Dolomytos Vino Bianco 2015, Ansitz Dolomytos: Amphorenwein von einem griechischstämmigen Weinbau-Professor in Bozen. Apfel im Schlafrock, Blutorangen, leicht oxidativ, erdig. Gelungenes Amphorenexperiment!

Vernatsch CAL IGT 2014, Pranzegg, Martin Gojer: Biodynamischer Betrieb. IGT, da zu untypisch, um die DOC-Prüfung zu bestehen. Minimalst geschwefelt, weder geschönt noch gefiltert. Herausfordernde Nase – na und? Fernab jeglicher Langeweile. Reduktiv, rotfruchtige Aromatik, würzig, Boden. Am Gaumen fleischig, frisch, mineralisch. Auch wenn man diese Art Wein nicht mag – wer die Geruchsrezeptoren einfach auf Durchzug setzt, verpasst so einiges. Danke, Beni, für deinen Mut, uns diesen Wein zu zeigen!

Mason di Mason Pinot Nero 2013, Manincor: Einer der ersten biodynamischen Anbauer im Südtirol. Gregorianische Choralklänge berieseln den Barriquekeller. Wir sind irgendwie noch vom Vernatsch geschockt, trinken den Pinot, finden ihn pinotuntypisch mit seinem süsslichen Mandelgebäckduft, erheben das Glas und wollen was Neues.

Trattmann Pinot Noir Riserva 2014, Girlan: Rote Frucht, würzig, Efeuspuren, Waldboden, am Gaumen leicht grün und auszehrend. Jahrgang?

Taber Lagrein Riserva 2010, Kellerei St. Magdalena: Holunder, Brombeeren, Schwarztee, Tabak, ätherische Oele. Am Gaumen auf der schmeichlerisch weichen Seide – äh Seite. Im langen Abgang nochmals süssliche Gewürze und Pfeifentabak.

Cabernet Riserva 2013, Alois Lageder: Leider Kork!

Rosenmuskateller Steinacker 2005, Weingut A.V. Elzenbaum: Rosenhecke, dahinter etwas irritierend chemische Noten.

Rosenmuskateller 2019, Franz Haas: Mit Haas begonnen, mit Haas geendet. Rosen hier, Rosen dort – wir trinken einen Schluck, dann sind wir fort – etwa dort, wo sich Fuchs und Haas gute Nacht sagen…

Donnerstag, 9. Juli 2020: Weinbaugebiet Friaul

Getrunkene Weine:

Petrucco Chardonnay 2015: Agrumen, frisch, spritzig, leicht bitteres, alkoholisches Finale.

Vie di Romans Vieris Sauvignon Blanc 2016: Stachelbeeren, Gras, Zältli. Am Gaumen wenig, aber bittere Säure.

Aquila del Torre Oasi AT 2016: Vanille, geröstete Mandeln, Ananas, Aprikosen, im sehr trockenen Abgang Marzipan. Zeigt Charakter.

Livio Felluga Friuliano 2017: Floral, Zitrus, ölige Textur. Es fehlt etwas an Druck.

Livio Felluga Sauvignon 2017: Grasig, schwefelig, die Säure ist nicht gut eingebunden.

Livio Felluga Pinot Grigio 2017: Seifig, einfach, irgendwie weder Fisch noch Vogel. Unreife Säure.

Livio Felluga Sharis 2017: Chardonnay und Ribolla Giallo. Williamsbirne, tropische Früchte, rund.

Livio Felluga Illivio 2016: Banane, Mango, Kräuterhonig, Rosmarin. Sicher der Beste der Felluga-Serie.

Lis Neris Gris 2017: Vanille, laktische Textur, Aprikose, sehr floral, feminin, interessante mineralische Noten. Langer Abgang.

Aquila del Torre Solsire 2011: Maggi, Zwetschgenkompott, auszehrend – leider zu alt.

Petrucco Cabernet Franc 2014: Holz, Karamell, Wildkirschen, Grünschnitt, Peperoni. Süsslich und dennoch etwas ungehobelt wirkend.

Vigna Traverso Sottocastello Rosso 2010: Asche, Holz, Brombeeren. Samtiges Finale.

Tenuta di Blasig Refosco dal Peduncolo Elisabetta 2016: Kirschen, Zimt, sehr mineralisch. Kräftige Säure – zeigt Charakter.

Petrucco Refosco Ronco del Balbo 2013: Kirsche, Karamell, Kaffee, Speck. Saftig und mit kräftiger Säure.

Ronchi di Cialla Verduzzo di Cialla 1987: Weissleim. Eistee, Vanille, Zimt, wenig Süsse, brachiale Säure.