Donnerstag, 10. September 2020: Weinbaugebiet Lavaux

Jorge und Otti besuchten an Auffahrt das Lavaux und waren von der Landschaft und den Degustationen so begeistert, dass Jorge uns einen Karton feiner Lavaux-Weine mitgebracht hat. Herzlichen Dank!

Getrunkene Weine:

Dézaley Grand Cru La Dézaleyre 2019, Sébastien et Esther Butticaz: Konzentriert, Melonenzältli, Zitrus, floral und recht mineralisch. Oelige Textur.

Calamin Grand Cru Réserve du Margis 2018, Domaine de la Chenalettaz: Sternfrucht, würzig, buttrig, etwas viel Kohlensäure.

Calamin Grand Cru 2018, Yvonne et Franco Bianco: Mandarinli, Toast, blumig, mineralisch, etwas wenig Säure.

Dézaley Grand Cru Récolte Choisie 2017, Patrick Fonjallaz: Sweet Corn, überreife Ananas. Süsswein mit zuwenig Säure.

Dézaley Grand Cru Marsens de la Tour 2015, Domaine Roux-Naef: Bireweggefüllung, Blätterteig, leicht möstelig, am Gaumen ölig, aber leicht bitter.

Calamin Grand Cru Ilex 2014, Louis Bovard: Leicht reduktiv, rauchig, feine Frucht, mit guter Säurestruktur. Charaktervoll.

Dézaley Grand Cru Les Gradins 2008, Etienne & Louis Fonjallaz: Mandarinli, Brothefe, Kamille, feiner Trinkfluss.

Dézaley-Marsens Grand Cru De La Tour Vase No 4 2007, Les Frères Dubois: Mandarine, Honig, Orangenkonfitüre, leider am Gaumen leicht möstelig.

Saint-Saphorin 2006, Les Frères Bovy: Erstaunlich frisch, filigran, toller Saint-Saphorin!

Dézaley Grand Cru Médinette 2006, Bovard: Schweflig, verbrannter Gummi, Kamille, Rauch. Wird an der Luft immer buttriger und schöner. Etwas viel Kohlensäure.

St-Saphorin Baillival Gamay-Pinot Noir 2017, Luc Massy: Kirschen, Efeu, Gewürznelke, am Gaumen recht saftig.

Plant Robert Cardona Grand Cru Chardonne 2018, Neyroud-Fonjallaz: Cassispastille, Bärendreck, dazu Himbeeren. Speziell, nicht jedermanns Sache.

Dézaley Rouge Grand Cru, Constant Jomini: Rauchspeck, Blutorangen, sehr viel Röstaromatik.

Trévallon Alpilles 2010, Domaine de Trévallon (Provence): Kein Abend ohne Pirat… 🙂 Cabernet Sauvignon und Syrah. Extrem mineralisch, Erde, frisch geschnittenes Unterholz, aber auch Kräuterlikör, Hustensirup. Ein Wein, der uns nach all den Lavaux-Weinen fast ein wenig überforderte…

Donnerstag, 3. September 2020: Serie Südamerika – Argentinien sin Malbec

Eine neue Idee – eine neue Serie: Südamerika – 5 Abende jeweils am ersten Donnerstag des Monats!

Serie Südamerika im Überblick:

1. Abend: Argentinien sin Malbec

2. Abend: Argentinien best of Malbec

3. Abend: Chile sin Cab

4. Abend: Chile best of Cabernet Sauvignon

5. Abend: Bolivien, Uruguay, Brasilien und andere Südis

Wir sind gespannt, was ihr zu diesen Themen sammelt oder aus dem Keller zaubert!

Getrunkene Weine:

Torrontés 2014, 3 Condores: Lychee, Grüntee, noch erstaunlich frisch, gute Säurestruktur, fein salziges Finale.

Torrontés Barrel Fermented Signature Susana Balbo 2016, Susana Balbo: Exotische Nase, Grapefruit, Zitrus, sehr reife Ananas, frisch geschnittenes Gras. Am Gaumen eher holzlastig, mit Fenchel- und Kümmelnoten, mittellang.

Chardonnay 1884 Limited Production 2013, Escorihuela: Erstaunlich, wie der noch frisch daherkommt! Geröstetes Brot, Kamille, Zitrus, Ankenmödeli, Honig, ölig. Gute Länge.

Cabernet Sauvignon/Merlot Patagonia Rio Negro 1997, Temporada: Hat gehalten! Zu Beginn staubiger Schrank, danach zusehends feiner Pfeifentabak. Süsser Schmelz, bemerkenswert langes Finale – erstaunlich!

Cabernet Sauvignon Cadus 1996, Nieto y Senetiner: „Warme“ Nase, noch Frucht, aber auch ganz wenig Maggi. Herbstlaub, Malz, süsser Schmelz, lang anhaltend – wird mit Luft sogar noch besser! DIE Ueberraschung des Abends!

El Conquistador Red Blend 2009, Escorihuela: Zwetschgenkompott, sehr würzig. Fein und noch schön zu trinken, aber nicht herausragend.

Merlot Reserva 2007, Calafate: Geröstete Nüsse, Brownies, Rauch, Weihnachtsgebäck. Spannend und recht breit am Gaumen, allerdings leicht auszehrend.

Luigi Bosca De Sangre 2009, Luigi Bosca: Laktisch, Brombeerfrucht, spanische Nüssli, Menthol. Sehr würzig, seidenweiche Tannine, leicht austrocknend.

Kaiken Terroir Series Corte 2012, Kaiken: Malbec, Bonarda, Petit Verdot. Pfeffriges, üppiges Bukett. Kräutrig, pfeffrige Schärfe und leider leicht prickelnd auf der Zunge.

Ultra Kaiken Cabernet Sauvignon 2011, Kaiken: Milchschokolade, Zwetschgenkompott, leider austrocknend, wirkt etwas unharmonisch.

Catena Zapata Malbec Argentino 2017: Geniales Label (wo ist übrigens die Flasche???). Im Uebermass schwarze Frucht, Kaffee, Zigarrenkiste, Vanille, Karamell, aber auch Mandarinenschnitze. Dicke Post, am Gaumen noch sehr jung wirkend. Braucht noch Zeit.

Catena Zapata Nicolás 2008, Catena Zapata: Der Wein des Abends – vielen Dank, Stefan! Braucht Luft, danach: allein das Bukett ist schon eine Augenweide! Und erst der Gaumen: keineswegs überladen, schon fast tänzerisch, feingliedrig, unglaublich vielschichtig – wirklich toll!

Leider ohne die Argentino-Flasche… 🙁
Dafür hier allein und gross… 🙂

Donnerstag, 27. August 2020: O Thurgau, du Heimat…

Getrunkene Weine:

Pinot Blanc 2017, Michael Burkhart, Weinfelden: Spontanvergärung im grossen Holzfass. Dezent Holz, feine Frische, weisse Früchte, leicht mineralisches, würziges Finale.

Bourgogne Blanc Champ Perrier 2015, Domaine Tessier (Frankreich, Burgund): Rund und füllig, etwas Vanille, Candyshop, Zitrus, harmonisch am Gaumen, wenngleich man sich ein Mü mehr Säure wünschte.

Hermitage Blanche 2016, Jean-Louis Chave Sélection (Rhône Nord, Frankreich): Ananas, Birne, zergehender Butter, Honig. Am Gaumen vollmundig und saftig, offen und mit langem Abgang.

Blauburgunder Ottoberg 2017 broger-dynamisch, Michael Broger, Weinfelden: Braucht viel Luft, um die stark reduktiven Noten in den Hintergrund verschwinden zu lassen und die fruchtigen Noten in den Vordergrund zu bringen. Schöne Mineralität, würzig, rotbeerige Frucht, saftig. Broger-dynamisch, wie man es kennt!

Burgunder Schloss Weinfelden 2015, Michael Burkhart, Weinfelden: Mein Lieblingspinot, schon bevor ich in den Thurgau zog… Gut integriertes Holz, feine rotbeerige Frucht, Rauch, Vanille. Sehr ausgewogen und mit seidenfeinem Tannin, fleischig und mit einem langen Finale.

Serie 2003er Weine – ein komischer Jahrgang mit zum Teil atypischen Weinen.

Corton Les Bressandes Grand Cru 2003, Prince Florent de Mérode (Burgund, Frankreich): Jetzt im Besitz von Romanée-Conti. Dekadent üppig, pinotuntypisch, schon fast wie ein Châteauneuf-du-Pape…

Châteauneuf-du-Pape Cuvée des Félix 2003, Bois de Boursan (Rhône Süd, Frankreich): Hier haben wir den Châteauneuf! Süsse Beerenfrucht, etwas Leder, Lakritz, Garrigue, Trüffel. Mundfüllend, reif, lang.

Château Musar Gaston Hochar 2003 (Libanon, Beekatal): Typisch Musar! Irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn. Leider bleibt das Geniale diesmal etwas auf der Strecke und der Wahnsinn lässt sich einfach nicht vertreiben… Auf gut Deutsch: zuviel alter Verband, zuwenig süsser Pferdeschweiss…

Valpolicella Superiore 2003, Dal Forno (Veneto, Italien): Dafür war der Dal Forno 03 noch nie so gut! Schwarze Früchte, schwarze Schokolade, Graphit, After Eight. Ein laktischlebendigüppiges Supervergnügen!

Vall Llach 2003, Celler Vall Llach (Priorat, Spanien): Sowas von erstaunlich, der hat sehr, sehr gut gehalten. Nobles Leder, sehr würzig, schwarze Früchte, fleischiger Gaumen, unglaublich lang.

Piaggia Carmignano Riserva 2003, Mauro Vanucci (Toskana, Italien): Hier hat der Zahn der Zeit etwas an der einst tollen Struktur genagt und Knorr-Suppenwürfelgeschmack hinterlassen. Zehrt zudem aus – hätte früher getrunken werden müssen.

Riesling Auslese*** Goldkapsel 2003, Erbes (Mosel, Deutschland): Richtig toll – keineswegs zu üppig! Wenig Petrol, deutlich erkennbar Botrytis, Grüntee, erstaunlich fein integrierte Säure – macht Spass!