Donnerstag, 17. März 2022: Merlot del Ticino

Nur das Beste aus dem Ticino – was für ein Wahnsinnsabend!!!

Getrunkene Weine:

2015 Riesling von der Fels, Keller (Rheinhessen, Deutschland): Kein Donnerstag ohne Riesling! Auch wenn die Flasche angebrochen war und zweieinhalb Wochen im Kühlschrank stand – no problem! Genialer Riesling vom Riesling-Hexenmeister aus Flörsheim, Klaus Peter Keller!

2005 Léoville-Barton (Saint-Julien, Bordeaux): Auch diese Flasche war angebrochen und zweieinhalb Wochen im Kühlschrank: im Unterschied zum Riesling nicht mehr frisch, mit deutlichem Luftton.

2018 Ronco dell’Angelo Merlot, Vinattieri: Rote Beerenfrucht, würzig, leicht pflaumig, Tabak, Pfeffer, runde Tannine, gute Länge.

2015 Sassi Grossi, Gialdi: Frische Brotrinde, Pflaumen, Kaffee, Lakritz, Graphit, unheimlich Power, sehr langes, pfeffriges Finale.

2000 Pio della Rocca, Adriano Kaufmann: Schwarzbeerige Frucht, Lakritz, nobles Leder, wirkt viel jünger, sensationell schön gereift. Am Gaumen leicht austrocknend.

2015 Merlot Riserva Vecchia Masseria, Vinattieri: Vor allem rote Beerenfrucht, Vanille, Lakritz, wuchtig, mit viel Druck und einem langen Finale.

2015 Platinum, Brivio: Schwarze Früchte, auch vollreife Erdbeeren, Rauch, Zimt, Kaffee. Sanfte Tannine, enorm powervolles, sehr langes Finale.

2017 Punta Rossa, Davide Cadenazzi: Brotrinde, Kaffee, etwas Holz, schwarze Früchte, balsamisch, würzig, leicht animalisch, grossartige Länge.

2011 Rosso del Ticino Besazio, Castello Luigi: Schwarze Früchte, Lakritz, intensiv würzig, spanische Nüssli; am Gaumen seidig, dennoch vollmundig, mit herrlicher Frische im sehr langen Abgang. Ein krönender Abschluss eines wunderschönen Abends!

Donnerstag, 10. März 2022: Ungarn im Fokus!

Was für ein toller Abend – vielen Dank, Béla!

Getrunkene Weine:

2015 Riesling Unbestechlich, Sven Nieger (Baden, Deutschland): Kein Donnerstag ohne Riesling! Floral, Steinobst, Wachs, eher dezente Säure, recht viel Süsse im mittellangen Abgang.

2016 Tokaji Furmint-Hárslevelú Szent Tamás Spätlese, Budahazy Pinceszet (Tokaji): Lindenblüten, Honig, Passionsfrucht, Ananas – ausgewogenes Süss-Säure-Spiel.

2016 Tokaji Furmint-Hárslevelú Nyulászó Budahazy Pinceszet (Tokaji): 50% Furmint, 50% Hárslevelú (Lindenblättriger), 1’100 Flaschen. Honig, Ananas, gute Säure, sehr trockenes, recht langes Finale.

2018 Juhfark, Somlói Apátsági Pince (Nagy-Somló): Zu Deutsch Lämmerschwanz, ungarische autochthone Rebsorte. Lindenblüten, Jasmin, saftig, am Gaumen Marzipan – spannend!

2018 Aldás Egri Bikavér Superior, St. Andrea (Eger): Schwarze und rote Johannisbeeren, Flieder, sehr würzig, recht elegant. Eine überraschend starke Säure degradiert die Restsüsse zur Statistin.

2017 Nomád Merlot, Szeleshát Szölöbirtok (Szekszárd): Schwarze Früchte, süsser Tabak, rauchig, viel Süssholz. Leider machen sich die 15% Alkohol am Gaumen etwas gar stark bemerkbar.

2017 Cabernet Franc, Sauska (Villány): Bauernhof, leicht laktisch, Kirschlikör, viel Lakritz, Holzaromen. Am Gaumen fleischig, recht rund, druckvolles Finale.

2013 Tokaji Szamorodni Sweet, Château Dereszla (Tokaji): Green Apple, Honig, Quitten, am Gaumen eher Richtung Boskop, nur leichte Süsse.

2013 Tokaji Aszú 5 Puttonyos, Oremus (Tokaji): Mirabellen, Lindenblüten, karamellisierte Früchte, Honig, Bittermandeln im sehr langen Abgang. Wirkt „perfekt“, die einen rufen: „Meh Dräck!“

2002 Tokaji Aszú 6 Puttonyos, Sárga Borház (Tokaji): Getrocknete Aprikosen, Alpenkräuter, dezent Kandiszucker, Walnüsse. Am Gaumen einfach phantastisch, mit einer sensationellen Säure, die perfekt mit der noblen Süsse harmoniert! Wow!

1972 Tokaji Aszú 5 Puttonyos, Disznókó (Tokaji): Die sehr trübe Farbe lässt Schlimmes erahnen – doch denkste: mit ein bisschen Luft steigen Walnuss-, Bärendreck-, Zwetschgen-, Tabak- und Feigennoten auf und bilden zusammen zwar nicht gerade ein harmonisches Symphonie-Orchester, aber immerhin eine solide Guggemusig-Clique…

1988 Tokaji Aszú 6 Puttonyos, Grand Tokaji (Tokaji): Schwarztee, Kerbel, Weihnachtsgewürze, messerscharfe Säure.

1999 Tokaji Aszú 6 Puttonyos, Grand Tokaji (Tokaji): Schwarztee, Kandiszucker, Gewürznelken, Kardamom.

1988 Tokaji Aszú Eszencia, Disznókó (Tokaji): Honig, Mokka, Crème Brulée, herrliches Süss-Säurespiel – Nektar vom Feinsten!

1993 Szt. Tamás Single Vineyard 6 Puttonyos Aszú, Royal Tokaji (Tokaji): Leider sehr sprudelig, als hätte eine Nachvergärung stattgefunden. Dennoch: die Säure und Süsse genügen, um auch dem letzten Rest Zahnschmelz den Garaus zu machen…