Donnerstag, 11. April 2019: Steiermark & Co, Österreich

Otti war im Genussland Oesterreich unterwegs und brachte uns weinmässig sowie mit kulinarischen Leckerbissen die Steiermark etwas näher. Vielen Dank!

Getrunkene Weine:

– Sauvignon Blanc Vulkanland Steiermark 2018, Frauwallner: Sortentypisch, Gras, Grapefruit, in gute Säure verpackt.

– Sauvignon Blanc 2017, Gamlitz, Lackner-Tinnacher: Schon der „einfache“ Ortswein Sauvignon Blanc beeindruckt mit einem Füllhorn an Fruchtnoten wie reife Stachelbeeren, saftiger Pfirsich usw. Gehaltvoll, mit sehr gut integrierter Säure, einem langen Abgang.

– Grauburgunder Ried Stradner Rosenberg 2017, Frauwallner: Feinwürzig, tropische Früchte, leicht mineralisch, laktisch, dezente Karamellnote, druckvolles Finale.

– Eruption Rot 2015, Müller: Fruchtig, Zwetschgenkonfitüre, leider auch leicht grüne Noten dazwischen, eher kurzes Finale.

– Zweigelt 2015, Neumeister: Zwetschgen, Kaffee, Karamell, ok, aber nicht mehr. Wir konstatieren: die Steiermark ist ein Weissweingebiet…

– Olivin 2015, Winkler-Hermaden: Kirschen, aber auch blaue Beeren, mineralisch. Am Gaumen dann überharte Tannine, wie unreife Oliven, extrem austrocknend. Wir konstatieren erneut: Steiermark Weiss – ja! Steiermark Rot – na ja!

– Blauer Zweigelt Ried Steintal 2017, Frauwallner: Holz, rote Kirschen, eher leichtfüssig. Endet kurz.

– Bela Rex 2007, Gesellmann: Laktisch, schwarzbeerige Frucht, Tabak, voller Körper, wirkt noch jung. Aber: wir wollen WEISS!

– Ok, Otti hat Erbarmen und zaubert noch einen Dessertwein aus dem Aermel:

– Sauvignon Blanc TBA 2017, Frauwallner: Eistee, Pink Grapefruit, Aprikosen, Botrytis, erfrischend wenig Alkohol, Süss-Säurespiel könnte nicht besser sein. Ein toller Abschluss, zum reifen Käse DIE perfekter Harmonie!

 

 

Donnerstag, 4. April: Serie Bordeaux: Saint-Emilion!

Getrunkene Weine:

– Malartic Lagravière blanc 2016: Einstieg mit einem weissen Piraten von Pessac-Léognan, der mit Ananas-Mango-Stachelbeerendüften glänzte, dezent Honig verströmte und dahinter fein grasige Noten sowie etwas Lanolin feilbot. Präsente Säure am Gaumen, langes Finale – mehr solche Piraten bitte!

– L’Arrosée 1989: In der Nase besser als am Gaumen: Brombeerkonfitüre, verführerische 89er Süsse, am Gaumen dann kräutrig, metallisch, abweisend.

– Figeac 1993: Rosssattel, nasses Seil, interessant mineralisch, dazu Maulwurferdhügel; am Gaumen leicht grün, gemüsig – klingt besorgniserregend, aber irgendwie ist Figeac immer so anders wie die andern, dass er fast schon wieder Spass macht. Die Flasche war jedenfalls am Ende des Abends leergetrunken.

– La Couspaude 1996: Fruchtige, „warme“ Nase. Pflaumig, sexy, am Gaumen dann mit leicht metallischen Nebengeräuschen, präsenter Säure und einem mittellangen Abgang.

– Clos Dubreuil 2000: Laktisch, üppig, schwarze Beeren, Birnenbrot, Tabak, Süssholz; am Gaumen seidige Tanninstruktur, vollmundig, Kakaospuren im langen Abgang.

– Berliquet 2000: Sehr fruchtig, Himbeerjoghurt, andere rote Beeren kommen dazu, Schokolade, leider auch ein klitzekleiner, aber störender Essigstich; am Gaumen (noch) nicht auf der vollharmonischen Seite, Tannine und Säure sind auf Kriegsfuss. Sollte das Kriegsbeil dereinst begraben werden, wird es ein ganz toller Wein.

– Clos Fourtet 2001: Delikatfeines dunkelbeeriges Bukett, Lakritz, wirkt alles andere als modern, am Gaumen breit, saftig, langes Finale. Toll!

– Les Gravières 2007: Colafröschli, recht süsslich wirkend, Vanillestengel, am Gaumen dann mit leicht grünen Noten, mittellang.

– Boutisse 2010: Im Moment verschlossen, schwierig, mineralisch, leicht staubig – könnte in ein paar Jahren mit mehr Reife runder und schöner werden.

– Montlisse 2011: Süssliche Früchte, Espresso, sehr laktisch, rund und geschliffen. Eher einfach.