Donnerstag, 14. April 2016: Rioja!

Degustierte Weine:

– Remirez de Ganuza Blanco 2014, Remirez de Ganuza: Florale Noten, Ananas, Heu, Lychee, noble Textur, elegant und von frischer Säure gestützt.

– Viña Tondonia Reserva Blanco 2000, Lopez de Heredia: Ein Sammelsurium an Duftnoten strömt aus dem Glas: da ist Grossmutters alter Holzschrank dabei, dazu aber auch Gebäck, Honig, Zitrusfrüchte, reife Honigmelonen; am Gaumen von sehr grosser Intensität, mit einer wunderschön integrierten Säure und einem langen Abgang.

– Marqués del Romeral Gran Reserva 1985: Teenoten, Karamell, Harz, Bratensauce, wunderschön gereift, elegant und nobel. Wer hätte das gedacht!

– Don Sebastian Reserva 1990: Leberwurstaufstrich, speckig, Waldboden, feuchtes Seil, Leder, im Mund Efeu, hat nicht (mehr) die Noblesse des Marqués von vorher.

– Conde de los Andes Gran Reserva 1998, Paternina: Bratensauce, grüne Peeroni, alter Kasten, Schwarztee, Colafrösche, am Gaumen stechende Säure, unreife Tannine. Ob da die Zeit noch Wunden heilt? Ich bezweifle es!

– Alba de Breton Seleccion Especial 2001, Bodegas Breton: In der Nase zwar schön, aber fast übertrieben fruchtig; am Gaumen dann aber mit einer Seidigkeit und einer betörenden Süsse ausgestattet, das wirklich selten ist. Am Gaumen ist dieser Wein umwerfend gut!

Inspiración Valdemar Maturana 2008, Conde de Valdemar: Rauchig, mineralisch, dazu leider zu geschliffen und modern, vor allem am Gaumen dürfte der Wein etwas mehr Biss haben.

– Inspiración Valdemar Graciano 2005, Conde de Valdemar: dunkle Früchte, Colafröschli, sehr modern, Lakritze ohne Ende, Tabak, Zedernholz, nobel, würzig; am Gaumen leider wieder etwas zu geschliffen wirkend, es fehlt etwas an Charakter.

– Inspiración Edición Limitada 2004, Conde de Valdemar: leichte Animalik, dunkle Beeren, zwar modern, aber mit Biss und guter Länge.

– Viña Ardanza Reserva 2004, La Rioja Alta: Rauchig, schwarze Beeren, Bärendreck, getrocknete Feigen, Espresso; am Gaumen zeichnet ihn genau das aus, was bei den drei Vorgängern etwas gefehlt hat: Charakter! Mittlerer Körper, Lakritze, rauchig, sehr komplex und ausgezeichnete Länge – toll!

– Viña Tondonia Reserva 2001, Lopez de Heredia: Bienenwachs, Karamellstengel, dazu leicht irritierende Oxydationsnoten; am Gaumen tanninreich, mit einer tragenden Säure und wunderbaren Länge – wenn nur diese (frischen) Oxydationsnoten nicht wären. Der Wein wurde vielleicht zu früh (acht Stunden vorher) dekantiert.

– Lindes de Remelluri Viñedos de Labastida 2010, Remelluri: Feurige Nase mit Noten von Rauch, Speck (Malbuner), charaktervoll, am Gaumen breit, ohne zu übertreiben, mit dem richtigen Mass an Säure, sehr gute Länge.

– Altos Lanzaga Gran Viñedo 2009, Telmo Rodriguez: edler Charakter, sensationell finessenreich, mit Noten von Zedernholz, dunklen Beeren, aber auch Mineralität; am Gaumen breiter Körper, mit sehr grossem Druck, äusserst langes Finale – toller Wein!

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Donnerstag, 7. April 2016: Serie Bordeaux – Jean Luc Thunevin – the bad boy

Drei verschiedene Jahrgänge Valandraud! Und dies an einem „gewöhnlichen“ Donnerstag! Wow!

Degustierte Weine:

– Bad Girl Crémant de Bordeaux: Cooles Label, eher einfacher Inhalt. Ein Glas gegen den ärgsten Sprudeldurst, das genügt.

– Blanc de Valandraud No 2 2009: Agrumennoten, Vanille, Holz, buttrig, ein Charmeur, dem keiner widerstehen kann.

– Bad Boy 2009: viel Karamell, sehr modernes Geschoss, Cassis, Kaffee; am Gaumen rund und weich – hat nicht viel mit Bordeaux zu tun, aber man muss zugeben – gut gemacht!

– Virginie de Valandraud 2006: Espresso, Graphit, grüne Peperoni, Holunder; am Gaumen leider leicht bitter, eher sperrig – unreifes Traubengut?

– Valandraud 1996: Mokkatöne, schwarze Beeren, Lakritze, stoffiger Wein, leider etwas störende Adstringenz am Gaumen. Wirkt fast extrahiert. Mittlere Länge.

– Valandraud 1999: Leichte Animalik, rote Beeren, würzig; am Gaumen finessenreich, mit ordentlich viel Tannin, ein herrlicher Essensbegleiter. Langes Finale.

– Valandraud 2000: Kaffee, Cola-Fösche, Lakritze, Röstaromen, seeeehr modern, aber geeeenial, am Gaumen noch jugendlich, zugepackt, da ist noch weiteres Potential nach oben. in fünf bis zehn Jahren wohl nochmal eine Stufe besser! Genial!

– Calvet-Thunevin Côtes du Roussillon Villages Hugo 2003: zum Schluss noch ein Pirat aus Frankreichs Süden: Laktisch, dick, modern, plüschig weich, Kuschelrock im Glas.

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