Donnerstag, 3. März 2005
Vive la France! hiess das Motto des heutigen
Abends. Den Startschuss bildete ein weisser Châteauneuf-du-Pape, Domaine de
Beaurenard, 2001. Er gefiel in der Nase mit seinen Birnennoten und einem
intensiven Blumenwiesenbukett ebenso wie am Gaumen mit seinem guten Mass an
Säure und einem trockenen, langen Abgang. Ein gelungener Auftakt, der uns 3
bis 4 MeinWeinkeller-Gläser entlockte.
Zu
leckerer Wildschweinterrine und reifem Käse probierten wir dann einen roten
Châteauneuf-du-Pape, und zwar den Vieilles Vignes von Villeneuve, 1996. Die
Nase bestach mit intensiven Würze- und Kräuterdüften, den
Charakter legten die Wein-Psychologen als bodenständig, erdverbunden fest.
Ein Wein, der als Mensch sicher nicht im Bankermillieu anzutreffen wäre,
sondern eher an einer Kuhgant in Herisau oder an einem Buurezmorge der SVP im
Hinterthurgau. 3.5 bis 4
MeinWeinkeller-Milchkannen!
Der Migliederwein,
ein 1990er Gigondas von Raspal-Ay, Rhône Süd, zeigte sich in sehr
reifem Zustand: anfangs noch mit guten Ansätzen, geschmeidig und seidig,
dann aber plötzlich mit dominantem Maggikraut, um schliesslich nochmals
eine Weile später ganz zu zerfallen. 2 bis 3 MeinWeinkeller-Gläser,
mehr lag nicht drin.
Sozusagen als
Bettmümpfeli der besonderen Art spendete ein grosszügiges Mitglied
einen Barolo Cannubi Boschi 1990 von Sandrone. Ein Monument von einem Wein, den
man unmöglich mit ein paar wenigen Worten umschreiben kann – man
muss ihn einfach probiert haben! Oder, um das spätabendliche Thema Musik
und Wein nochmals aufzugreifen: Heroisch wie die Sinfonie Nr. 3 von L.v.
Beethoven, breit und wuchtig wie Wagner, göttlich wie eine Fuge von
Johann Sebastian Bach! 6 von 5 möglichen
MeinWeinkellergläsern...
Update vom: Do - März 3, 2005 at 10:17 nachm.