Donnerstag, 27. September 2018: herzlich willkommen in der Welt der Quevris…

Ein nicht ganz einfacher, aber sehr, sehr spannender Abend – danke Ruedi!

Getrunkene Weine:

– Champagne Chloé Brut Nature, Vincent Cuche, ohne Sulfite, biodynamischer Betrieb: Ein furztrockener Bursche, apfelig, mit sehr viel Kohlensäure und leichter Bitterkeit.

– Gewürztraminer Orange 2012, Winkler-Hermaden (Oesterreich): Honignoten, Quitten, Aprikosen, Schuhcreme, mit der Luft kommt die ganze Gewürztraminerpalette dazu wie Rosenhecke etc. Endet leicht bitter, wirkt noch jung.

– Grüner Veltliner Qvevre 2013, Ott (Oesterreich): Sehr reife Quitten, Honig, würzig, etwas Karamell, da ist so vieles Faszinierendes drin! Feuchter Stein, Melone, aber auch weisser Pfeffer. Am Gaumen fleischig, kompakt – ein Hochgenuss!

– Kvevri Riesling-Sylvaner 2013, Strickhof Wülflingen: Zitrusfrüchte, leicht erdig, feine Würzigkeit, am Gaumen mit viel Druck, wo die feine Säure hergekommen ist – keine Ahnung! Der Wein hat sich in den letzten Jahren ständig gewandelt – faszinierend!

– Vinoterra Mtsvane Kvevri 2014, Schuchmann (Georgien): Orangenzestsen, Apfelwähe, Vanille, weisser Pfeffer, reifer Pfirsich. Am Gaumen Dörraprikosen, gute Tannine, respektable Länge.

– Vinoterra Mtsvane Kvevri 2012, Schuchmann (Georgien): Speck, Animalik, riecht etwas nach nassem Hundefell, gewöhnungsbedürftig. Der 2014er wirkte frischer.

– Anfora Ribolla Gialla Venezia Giulia IGT 2009, Gravner (Italien, Friaul): Sehr mineralisch, tief, floral, das lässt niemanden kalt! Am Gaumen breit, ungewohnt, sehr präsente Säure, bleibt lang.

– Anfora Breg Bianco Venezia Giulia IGT 2009, Gravner (Italien): Anfangs etwas Nagellack. Extrem vielschichtig, das ist eine eigene Welt, die Welt des Josko Gravner. Man muss bereit sein, sich darauf einzulassen, das sind keine Weine, die man ahnungslosen Leute vorserviert. Faszinierendes Naturprodukt!

– „Kinderleicht“, Pinot Noir weiss gekeltert, 2016, Paolo Bono (Wülflingen): Das Erstlingswerk des 7jährigen Paolo! Buttrig, Gravensteiner, gedörrte Aprikosen, Brioche, hervorragende Säure, gute Länge. Bravo Paolo!

– Trousseau en Amphore Arbois 2015, André et Mireille Tissot (Frankreich), unfiltriert, keine Sulfite, biodynamischer Betrieb: Jetzt sind wir in der ganz verrückten Welt angekommen! Der Wein hat schon eine abschreckend helle Farbe. Rote Kirschenfrucht, etwas Orangenzesten. Ungewohnt, aber doch irgendwie komplex. Die Tannine sind recht präsent, der Abgang mittel. Schwieriger Wein!

– Chelti of Qvevri 2010, Chelti Estate Winery (Georgien): Laktisch, würzig, Pinscherfürzli, Lorbeer, fein, a bisserl Salz im Abgang.