Donnerstag, 23. Februar 2017: Merlot – Traubensorten im Visier!

Getrunkene Weine:

– Rosso di Sera 2000, Klausener (Schweiz): a) Ein Traum von gereiftem Tessiner Merlot! Pinotaffinität, wie sie selten vorkommt! Diese Saftigkeit, diese Fruchtsüsse, perfekt eingebettet in einer ausgewogenen Säure. Alkohol? 12.4%. Da jubelt die Leber! Dieser 17jährige Tessiner Bursche haut einen um – das WOW liegt noch auf den Lippen…  b) grauenhaft dünnes Süppchen, wie ein Pinot aus dem Weinland…

– Roncaia Riserva 2012, Vinattieri (Schweiz): Unharmonisch, grün, kräutrig, dazu austauschbar, angeblich eine seit langem mit Coravin angestochene Flasche – ist das die Erklärung?

– Merlot Riserva 2012, Veccia Masseria (Schweiz): Dick, modern, mit grünen Noten am Gaumen, zusätzlich noch ein leichter Essigstich – das genügt, um ihn auszukippen…

– Napa Valley Merlot 1995, Robert Pecota (USA): Extrem viel Süssholz, Anflug von Rumtopf, leicht staubig, Teernoten, am Gaumen mit Druck.

– Valentino 2011, Feudi del Pisciotto (Italien): Bratensauce, Maggi, Leim, Iod, unharmonisch.

– Cont’Ugo 2012, Marchesi Antinori (Italien): Modern, aber attraktiv. Cremig, weich, fein.

– Château Péby-Faugères 2001 (Frankreich): schwarze Beeren, Eukalyptus, am Gaumen bitter und blechig, irgenwas stimmt da nicht…

– Roncaia Riserva 2012, Vinattieri (Schweiz): Diese Flasche ist ok. Leicht grün, aber der Druck ist da, gute Länge.

– Merlot 2010, Kyburg (Südafrika): Zuviele grüne Noten, Unterholz, sperrig.

– Merlot 2006, Swanson (USA): Nicht schlecht, von der Sorte Wein, die man einfach trinkt und schnell vergisst.

– Montiano 2008, Falesco (Italien): Liebstöckel, Minze, Leder, am Gaumen leider auszehrend. Wenn sich der Gaumen noch verfeinert, dann kann ja noch was draus werden.