Donnerstag, 20. September 2018: Côte de Nuits…

Getrunkene Weine:

– Chablis 1er Cru La Fourchaume 1978, Moreau & Fils: Was ist das für ein gewaltiger Einstieg! Ankenbällchen, Orangenblüten, Aprikosen, Honig – das ist ein Geschmackserlebnis sondergleichen, das ist ja so etwas von traumhaft! Perfekt integrierte Säure, das ist Harmonie pur, das ist Wein, der singt auf der Zunge, das sind ganze Engelchöre – das ist wie im Delirium, das ist einfach – geil. Danke Marcel!

– Meursault 1981, Jaboulet-Vercherre: Nach diesem galaktischen Einstieg hatte es natürlich JEDER Wein danach schwer… Karamell, Hagenbutten, Kamille, Honig, Gravensteiner. Am Gaumen ist die Säurestruktur unharmonisch, Der Abgang mittellang.

– Meursault 1983, Bouchard Père & Fils: Etwas Creme Brulee, Aprikosen, Lindenblüten, Bratensauce. Am Gaumen etwas Mango, gute Säure, langes Finale. Hat sich gut gehalten!

– Vosne-Romanée 1988, de Belgraves: Maggi, Champignons, sperriger Bursche, macht keinen Spass (mehr).

– Chambolle-Musigny 1er Cru Aux Echanges 1990, Michel Bujard: Schwarztee, Kaffee, etwas Windexsalbe, Terroir. Am Gaumen mit vielen Gerbstoffen, etwas Benzingeschmack, mittlere Länge.

– Gevrey-Chambertin 1er Cru Petite Chapelle 1997, Rossignol-Trapet: Cola Frösche, Leder, Tabak, leichte Animalik, hat Charakter; am Gaumen leider etwas Kohlensäure, an und für sich fleischig und kompakt. Essenswein.

– Chambolle-Musigny 1938, J.-M. Garnier: 80jährig und fit wie ein Turnschuh! Muss am Jahrgang liegen, gäll Rolf… Tee, Teer, hat sogar noch Frucht, etwas Malz, Schiesspulver – ist das spannend! Zehrt kein bisschen aus, sondern fühlt sich an höchstens 20,30jährig. Ein phantastische Erlebnis – danke Rolf!

– Chambolle-Musigny Les Nazoires 2005, Domaine du Château de Melin: Erdbeernoten, Tee, Kirschen, etwas Teer; am Gaumen fast süsslich, mit guter Länge.

– Chambolle Musigny 2005, Jean-Claude Boisset: Colafröschli, rote Beeren, tiefe, schöne Nase; am Gaumen breit und kompakt, ganz wenig Kohlensäure kitzelt die Zunge, recht langer Abgang.

– Hospices de Nuits, Nuits-Saint-Georges 1er Cru Les Vignerondes 2009, Colin Seguin: Etwas gar viel Holz, üppig, Himbeer Gazosa, wirkt noch blutjung; am Gaumen fast zältlimässig süss, dennoch fleischig und kompakt, langes Finale.

– Chambolle-Musigny Les Véroilles 2011, Bruno Clair: Noch sehr jung, rote und dunkle Beeren, sehr viel Frucht, etwas Zimt, Süssgebäck, rund, gute Länge.

– Château Gravas 1989 (Bordeaux): Ein feiner Süssweinpirat zum Schluss: gedörrte Aprikosen, Marzipan, recht süss, gute Säure.