Do-Degu vom 29. Januar 2009: Unbekanntes aus Frankreich!

Degustierte Weine:

– Savagnin Arbois En Paradis 2000, Rijckaert (Jura)
– Château de la Grille Cabernet Franc 1998 (Chinon, Loire)

Ausser Programm:

– Stäfner Gewürztraminer 2007, Monica Hasler Bürgi (Rütihof Uerikon)
– Freisamer Schipf 2006, Kaspar von Meyenberg
– Viognier 2006, Favia (Kalifornien)

Jeder der degustierten Weine bot Zündstoff für lange Diskussionen:

Savagnin Arbois En Paradis:

Normalerweise wird die Savagnin-Traube zur Herstellung des sherryartigen Vin jaune verwendet. Hier hatten wir es mit einem reinsortig ausgebauten, „normalen“ Weisswein zu tun.
Braucht enorm Luft, anfangs leicht nussige, oxydativ angehauchte Nase, dahinter verstecken sich Mirabellennoten; im Gaumen vielleicht nicht jedermanns Sache, aber die knackige Säure gehört einfach dazu, sehr langer, mineralisch-würziger Abgang. Perfekte Harmonie zu den diversen französischen Stinkkäsen!

Château de la Grille Cabernet Franc 1998:

Ein klassicher Chinon-Loire Roter: einfach umwerfende Stallnase mit dem für Cabernet Franc typischen Unterholzduft; würzig, erstaunlich jung wirkend; am Gaumen schön ausbalanciert, langer Abgang. Wieder nicht für jeden Trinkfreund geeignet, aber sehr, sehr spannend.

Aus einer Deg von Anfang Woche:

Stäfner Gewürztraminer 2007: blumige Nase mit viel Rosenduft, am Gaumen angenehm trocken und frisch; eine gelungene, eigenständige Gewürztraminer-Version made am Zürichsee.

Freisamer Schipf 2006: kommt besser daher als vor einigen Tagen und gefällt nicht schlecht – leider keine Degunotizen gemacht.

Viognier 2006, Favia (Kalifornien):

Aus den Tiefen von Georgs Massanzug hervorgezogen, entpuppte sich der Viognier nach genügender Belüftung als ein Heerscharen von Blumendüften verströmender Wein, fast überbordend, die Rezeptoren schon fast überfordernd; auch im Gaumen Blumenwiese pur, punktuell verstärkt durch Rosenblätter und Aprikosen, unglaublich langer Abgang. Ein exotisches Abenteuer, rar und demzufolge schweinisch teuer.