Donnerstag, 12. September 2019: Carménère!

Getrunkene Weine:

Garnacha Blanca 2017, Viña Zorzal (Navarra, Spanien): Fein würzig, floral, Lindenblüte, Zitrus, schöner Schmelz.

Viña Gravonia 2010, López de Heredia Viña Tondonia (Rioja, Spanien): 100% Viura. Ankenbällchen, Apfel im Schlafrock, reife Grafensteiner, wenig Honig; sehr viel Druck, tief, gute Säurestruktur, hervorragende Länge.

Vitral Reserva Carménère 2012, Viña Maipo (Chile): Stall, Holunder, Cassis, Gemüse. Die Säure ist sperrig, der Abgang bitter.

Carménère Gran Reserva 2016, Viña Chillán (Chile): Grüne Noten, Staub, zerriebene Efeu, Holunder, vanilligsüsslich, endet bitter.

Montes Alpha Carménère 2011, Montes (Chile): Cassis, Graphit, recht üppig, Kaffee; am Gaumen eindimensional, endet mittellang.

Carménère Gran Reserva 2015, Viña von Siebenthal (Chile): Stallnoten, Holunder und Cassis, Schokolade, laktisch. Am Gaumen mit feinen Tanninen, viel Druck und guter Länge.

Microterroir de Los Lingues Carménère 2009, Casa Silva (Chile): Laktisch, dunkle pralle Beerenfrucht, Mokkanoten, Süssholz, am Gaumen eher elegant denn breit, gute Länge.

Terrunyo Carménère Peumo Vineyard Block 27 2006, Concha y Toro (Chile): Dunkle reife Beeren, Teer, würzig, Graphit. Am Gaumen saftig, laktisch, mit schöner Länge.

Terrunyo Carménère Peumo Vineyard Block 27 2007, Concha y Toro (Chile): Dunkle Früchte, spanische Nüssli, etwas eleganter als der 2006er, eine Spur Mineralität, hat Druck, mittel- bis langes Finale.

Purple Angel 2005, Montes (Chile): Wirkt jetzt recht reif, hat neben Cassis leider auch Blumenkohlnoten, dahinter ausgleichend Tabak; am Gaumen recht fleischig, kompakt – pressieren mit Austrinken.

Purple Angel 2015, Montes (Chile): Pechschwarze Früchte, Holz, feine Würzigkeit; am Gaumen vollmundig, rund, mit langem Abgang.

Kai Carménère 2011, Errazuriz (Chile): Viel Cassis, Kaffee, Tabak, aber auch mineralische Noten; sehr viel Druck, nobel, recht kräftige Säure, sehr langes Finale. Eine Klasse für sich – auch vom Preis her…

Donnerstag, 5. September 2019: Serie Bordeaux – 1980 – 1989

Getrunkene Weine:

Château Lanessan 1982: Korkteufel zum Ersten! Anfangs noch geniessbar, später nimmt der Korkton leider überhand.

Château La Cardonne 1982: Erstaunlich, wie gut sich dieser doch sehr einfache Bordeaux noch präsentiert: leichte Medizinalnoten, Fichtenharz, Tee, Dörrfrüchte, endet leicht metallisch.

Château Verdignan 1989: Neben Brombeerfrucht auch Streumi, leicht metallisch, endet eher kurz.

Château La Lagune 1988: Waldboden, Zigarrenkiste, Bazookakaugummi. Am Gaumen rund, schön gereifter Bordeaux!

Château Gloria 1989: Korkteufel zum Zweiten! Und wie! Sofortiges Wegkippen leider unausweichlich…

Mouton-Cadet 1986: Kaffee, Tabak, Leder, erstaunlich präsente, klassische Bordeauxnase – wer hätte das gedacht! Am Gaumen leicht metallisch und mit starker Säure, mit einem mittellangen Abgang.

Château Cos d’Estournel 1986: An diesem Abend eine Klasse für sich! Leicht animalisch, würzig, fleischig, sehr vielschichtig. Am Gaumen mittelkräftig, mit körnigem Tannin, saftig und sehr lang – definitiv mit Potential für nochmals zehn bis fünfzehn Jährchen.