Donnerstag, 13. Juni 2019: Elsass-Rhein-Baden!

Getrunkene Weine:

Grauburgunder*** 2014, Holger Koch (Baden): Sehr würzig, Zitrusnoten, buttrig, frisch, ausgesprochen lebendig, mit feiner Säure und einem dichten, langen Abgang.

Pinot Gris Grand Cru Hengst 2007, Josmeyer (Elsass): Honig, Pfirsich, Quittengelee; am Gaumen cremig, etwas gar viel Alkohol, leicht restsüss.

Chardonnay Hard 2015, Ziereisen (Baden): Grapefruit und Birnen, Vanille, Toastbrot. Am Gaumen cremig, breit, mit feiner Säure, gute Länge.

Riesling 1993, Joseph Freudenreich (Elsass): Petrol, Tiki, Brausetablette, Zitronenmelisse, spitze Säure.

Riesling Grand Cru Mandelberg 2013, Jean Becker (Elsass): Boskop, Feuerstein, Zitronengras. Am Gaumen aufgesetzt wirkende Säure, mittlere Länge.

Riesling Cuvée Frédéric Emile 2000, Trimbach (Elsass): Wenig Petrol, breitgefächerte Aromatik vom Feinsten: Quitten, Tee, Honig, Kandiszucker, Buttermödeli, haufenweise Mineralik – Mann ist das fein! Am Gaumen ein sensationelles Süss-Säurespiel, der Abgang dauert fast ewig – toll, toll, toll!

Gewürztraminer Grand Cru Brand 2010, Dopff au Moulin (Elsass): Intensiv, Rosenhecke, Litschi, Grapefruit und Bitterorangen. Süss, etwas gar wenig Säure aufweisend, aber mit guter Länge.

Exclusiv Alte Wache Freiburg 2007, Winzergenossenschaft Ihringen (Baden): Recht holzlastig, Linsen, Rauchspeck; am Gaumen relativ schlank, etwas kurz im Abgang.

Spätburgunder Tschuppen 2014, Ziereisen (Baden): Toast, Feuerwerk, würzig. Am Gaumen etwas unharmonisch wirkend, leicht grün, endet etwas bitter.

Pinot Noir*** 2014, Holger Koch (Baden): Rotbeerige Noten, Tee, Brotrinde. Saftig und finessenreich, wirklich tolle Struktur, kaum störend etwas Gas auf der Zunge, sehr gute Länge. Noch sehr jung wirkend.

Spätburgunder Grosses Gewächs Sommerhalde 2012, Bernhard Huber (Baden): Leicht reduktiv, braucht Luft, wirkt aristokratisch und noch sehr jung. Klare Frucht, sehr würzig, Gewürznelken, unglaublich dicht, extrem Druck, sehr lang.

Spätburgunder Grosses Gewächs Schlossberg 2013, Bernhard Huber (Baden): Vielschichtige Nase, rote Beeren, Orangenzesten, Graphit, Waldboden. Fleischig, kompakt, breit, mit einer bahnbrechenden „Kühle“ und einer sensationellen Länge – toll!

Pinot Gris Grand Cru Glockelberg doux 2008, Cave de Ribeauville (Elsass): Pink Grapefruit, recht süss, gut integrierte Säure.

Clevner/Traminer Auslese 2001, Laible (Baden): Parfümiertes Bukett mit Noten von Litschi, Rosen, recht süss, sehr intensiv, erstaunlich gute Säurestruktur. Hat Charakter!

Donnerstag, 6. Juni 2019: Serie Bordeaux – Pessac-Léognan und Graves!

Getrunkene Weine:

La Louvière blanc 2012: Feine Grapefruitnoten, Kamille, etwas Vanille, später auch Stachelbeeren. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sensationell!

Domaine de Chevalier blanc 2006: Agrumennoten, mineralisch, kräftige Säure, langer Abgang. Wirkt noch blutjung. Ein ganz toller weisser Bordeaux!

Bouscaut 2012: Brotrinde, Cassis, leicht floral, Lakritze, später Karamellnoten und Kaffee. Am Gaumen leichte, aber störende Bitterkeit.

Pape-Clément 2018 (Fassprobe): Ein kleiner Rest von einer Fassprobendegu vor einer Woche. Hat gehalten, wirklich erstaunlich, kein Luftton, konzentrierte süssliche Cassisfrucht, wirkt sehr modern.

Haut-Bailly 1988: Animalisch, nasses Herbstlaub, dahinter Zedernholz, Tabak, Leder; am Gaumen leicht erdig, hat aber noch Kraft, gute Länge.

Haut-Bailly 1995: Leichter Stinker, Leder, Curry, Graphit, muskulös; am Gaumen mit Charakter, einer gewissen Strenge, gewaltig lang.

Pape-Clément 2002: Röstaromen, Eukalyptus, dunkle Beeren, Graphit, eher an Neue Welt erinnernd denn an Bordeaux. Am Gaumen leicht staubig, wirkt fast ein wenig überkonzentriert, wahrscheinlich sehr modern vinifiziert. Aber dies alles ist Lästern auf hohem Niveau…

Rieussec 1990: Safran, Gebäck, Kandiszucker, Honig, am Gaumen recht üppig, relativ bald leicht oxidativ und nicht ganz sauber wirkend.