Donnerstag, 5. Februar 2015: Serie Bordeaux – Pauillac

Degustierte Weine:

– Blanc de Lynch-Bages 2006: Sehr traubige Nase, reife Aepfel, Lanolin; am Gaumen viel Säure, eher kurz.

– Haut-Bages-Libéral 1988: Waldboden, Pilze; am Gaumen süsslich, mittelgewichtig, den meisten macht er noch einigen Spass.

– Pédesclaux 1990: eher dezente Nase, rote Beeren, Baumnüsse, Kaffeenoten; am Gaumen süsslicher Extrakt, leider kurzer Abgang.

– Grand-Puy-Ducasse 1988: Aristokratisch, Schoko, mineralisch; am Gaumen leichte Bitterkeit, recht adstringierend. Nicht die Süsse der ersten beiden Weine aufweisend.

– Grand-Puy-Ducasse 1991: Lakritzig, Kaffeenoten, erstaunlicher Trinkgenuss trotz dieses miesen Jahrganges.

– Batailley 1995: Gewürznelken, schwarze Beeren, Lindenblütentee, Tabak, Leder; am Gaumen mittlerer Körper, mit Druck im Final, jetzt auf dem Höhepunkt.

– Pontet-Canet 1998: Graphit, schwarze Beeren, animalisch; am Gaumen leicht grüne Noten, bleibt aber lang – nicht mehr länger zuwarten.

– Grand-Puy-Lacoste 2002: Erstaunlicherweise Erdbeerennase, Zedernholz; am Gaumen fehlt es etwas an Muskeln, aber dennoch macht er jetzt viel Spass.

– Haut-Bages-Libéral 2004: Laktisch, etwas verschlossen im Moment, Heidelbeerjoghurt; am Gaumen etwas viel Holz, aber doch mit Substanz, langer Abgang.

– Duhart-Milon-Rothschild 2003: Röstaromen, Speck, Espresso; modern angehaucht, aber mundfüllend, mit einem sehr langen Abgang.

– Doisy-Védrines 1997: Viel Botrytis, gedörrte Aprikosen, Williamsbirne; am Gaumen feine Fülle, jetzt und auch in zwanzig Jahren ein Trinkgenuss.

 

pontetcanet

 

Donnerstag, 29. Januar 2015: Portugal!

Wer hätte das gedacht – ein leckerer Portugal Weinabend! …. und erst noch mit dem berühmten Sandgruben Wein dem Colares 1976! Gibts das eigentlich noch?

Degustierte Weine:

– Colares Reserva 1976, Tavares & Rodrigues: Heu, rote Beeren, wirkt viel jünger; am Gaumen knochentrocken, mächtig Säure, anhaltend. Hält nochmals locker ein Jahrzehnt oder mehr.

– José de Sousa Mayor 1994, José Maria da Fonseca: Aromat, Leder, Tabak; am Gaumen verblüffend, warme Süsse, recht konzentriert; über dem Zenith, aber noch im Spassfaktorbereich.

– Brutalis 2008, Vidigal Wines: Sonntagsbraten, Blumentopferde; am Gaumen nicht ganz harmonisch – das Label ist besser als der Inhalt.

– Vertente Douro 2005, Niipoort: schwarze Beeren, Mokka, schmeichlerisch, weich, endet leider etwas kurz.

– Monte do Castanheiro 2011, Quinta do Zambujeiro: dunkle Beeren, schwarze Schokolade; am Gaumen schöner Schmelz, reife Tannine, gute Länge.

– Quinta de la Rose Reserva 2009: schwarze Schokolade, dunkle Beeren, mineralische Note; am Gaumen extrem viel Kraft, lang.

– Terra do Zambujeiro 2008, Quinta do Zambujeiro: leicht animalisch, dunkle Beeren, Teer, Mokka; am Gaumen Power, langer Abgang.

– Vintage Port 2011, Quinta de la Rosa: noch zu verschlossen, sehr jung, wirkt im Moment etwas medizinal.

– Vintage Port 1995 Churchill: ups – entweder durchlässiger Kork oder der Wein ist tatsächlich schon hinüber.

portugal

Donnerstag, 22. Januar 2015: Australien!

Meine Herren, was war das für ein toller Abend! Mit vielen Ueberraschungen und der Einsicht, dass Australien vieeeel mehr ist als (nur) die Stätte mastiger Shirazbomben!

Degustierte Weine:

– Chardonnay 1997, Chain of Ponds: entwickelte sich an der Luft immer besser: das Endresultat waren herrliche Noten wie bei einem reifen Champager: Brioche, Honig, etc. Was von allem Anfang an beeindruckte, waren die Ananas- und Lycheearomen – und dies bei einem 18jährigen Weisswein!

– Chardonnay 1996 Barrel Fermented, Wolf Blass: Dass es bei solch alten Weissweinen auch anders verlaufen kann, zeigte dieser Wein: Sherry, Nüsse, def. zu alt. Macht keinen Spass mehr.

– Cabernet Sauvignon 1993, Pepper Tree Wines: Ganz wenig Maggikraut, Sugo, Blut; am Gaumen Leder, noch mächtig gut trinkbar.

– Shiraz Margaret River 1994, Hesperos Wines: Harz, Farbton, leider nein.

– Classic Merlot 1997, C. Cimicky: Blut, Himbeeren, Leder, Tabak; am Gaumen unheimlicher Druck, macht riiiesig Spass – diese süsse Reife lullt einen so richtig ein!

– Merlot Prestige 1997, Haan: und nochmals ein Glückstreffer! Noch sehr viel Frucht, Zwetschgen, Feigen, sehr konzentriert, am Gaumen viel Druck, langes Finale.

– Seven Surveys 1998, Peter Lehmann: schwarze Schokolade, leicht erdig; am Gaumen nicht die Kraft der Merlots, dieser Schmelz fehlt etwas, aber auch dieser Wein ist noch sehr gut trinkbar.

– Pinot Noir Estate 2006, Pirie, Tasmanien: klassische Pinot-Nase, Erdbeeren; am Gaumen saftig, fein, macht richtig Spass.

– Riesling Eden Valley Botrytis Affected 1994, Heggies: Karamell, Erdbeeren, Schwarztee, Ingwer; am Gaumen fehlt etwas die klare Süsse.

– Muscat Liqueur Brown Brothers: weich, mollig, rund – der perfekte Abschluss eines gelungenen Abends.

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