Donnerstag, 2. Oktober 2014: Spiel mir das Lied vom Bordeaux…

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Die Mundharmonika blieb stumm: Jorges Péby Faugères 2002 hatte gegen die starke Gegnerschaft keine Chance…

Degustierte Weine (Blindverkostung, nach Rang):

1. Château Pouget 2009: Das Gute an Blinddegus: niemand hätte Pouget auf Platz eins gesetzt, wenn wir die renommierten Namen der andern Weine vorher gesehen hätten… Leckere Holznoten, Lakritze, schwarze Kirschen, Espresso, toastig; am Gaumen diese typisch 09er Fülle, verführerischer Schmelz, mittellanger Abgang.

2. Château Lynch-Bages 2002: Teer, laktisch, viel Cabernet, „seichelet“, Lakritze; am Gaumen mit Druck, Süssholz, lang.

3. Château Bahans Haut-Brion 2002: Animalisch, Leder, Süssholz, Brombeeren, schwarze Früchte; am Gaumen breit, mittlerer Körper, jetzt trinkreif.

4. Château Grand Mayne 2000: viel Holz, Zedernholz, schwarze Beeren, sehr noble Nase, vielleicht jetzt in einer Zwischenphase; am Gaumen komplex, man erahnt den sehr guten Jahrgang, füllig, kann durchaus noch reifen.

5. Château Péby-Faugères 2002: extrem viel Liebstöckel, wirkt schon fast hinüber; am Gaumen zwar mit extremem Druck, aber dieser Liebstöckel zerstört alles – schlechte Flasche erwischt?

Und zum Dessert: Doisy-Daene 1996: Blätterteig, Aprikosen, Honig; am Gaumen sehr schön, wunderbar gereift – jetzt auf dem Trinkpunkt!

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Donnerstag, 25. September 2014: La Clape – Grand Cru du Languedoc

Degustierte Weine:

– La Mer 2013, Château Moyau: Leicht schwefelig, Blumenwiese, Zitrusfrüchte; am Gaumen knackige Säure, einfach, aber ok zum Apéro.

– Rosé Le Flamant 2013, Château Moyau: einfacher Rosé ohne Fehl und Tadel – im Süden Frankreichs bei grosser Hitze der ideale Durstlöscher.

– Le Soleil 2011, Château Moyau: sehr fruchtig, Karamell; am Gaumen pfeffrig, eher kurz. Einfacher , aber sauberer Tischwein.

– Sauvage 2008, Château Moyau: Helle Beeren, ätherische Oele, Unterholz, Leder; am Gaumen rauchig, mineralisch, Abgang mittel mit viel Säure und reichlich Tanninen – die Carignan drückt hier klar durch – etwas zwiespältiger Wein.

– Terre de Pierres 2007, Châeau Moyau: Pflaumen, geht schon fast ins Oxydative, gekocht; am Gaumen unharmonisch – da ist etwas schiefgelaufen – hoffentlich einfach eine schlechte Flasche…

– L’Hospitalet 2000, Gerard Bertrand: Mokka, Leder, Schiefer, mineralisch; am Gaumen vielschichtig, hat locker die 14 Jahre überstanden, wunderbare Länge – das ist Wein!

– Clot de l’Amandier 2005, Mas du Soleilla: Dunkle Beeren, Kirschen, mineralisch; am Gaumen schöner Schmelz, harmonisch, sehr langes, weiches Finale. Perfekter Trinkzeitpunkt! Schön!

– Les Chailles 2005, Mas du Soleilla: nicht dieselbe Liga wie der l’Amandier: Schwefel, animalisch; am Gaumen nicht sehr harmonisch, schon über dem Zenith?

– Château Mire L’Etang Réserve du Château 2011, Château Mire l’Etang: Schokolade, Banago, schwarze Früchte, Kaffee – schon in der Nase ein Shiraz-Grenache-Monster modernster Art; am Gaumen dann dasselbe, schmeichlerisch, ohne satte Tanninstruktur, super vinifiziert – aaaaber: ist das La Clape?

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Donnerstag, 18. September 2014: Rieslinge aus Deutschland!

Degustierte Weine:

– Riesling Winzersekt 2009, Trarbacher Schlossberg, C. Rumpel & Co: Fülliger Sekt, reife Gravensteiner, feinperlend, frisch – schön!

– Riesling Kabinett Erdener Treppchen 2011, Dr. Loosen: Grapefruit, Aepfel, knackig-frisch, es fehlt etwas der Druck im Abgang.

– Riesling Ungsteiner Honigsäckel 1966, Ungsteiner Winzergenossenschaft: Sherrynase, Baumnüsse, wie ein Likör, am Gaumen durchaus noch gut trinkbar. Hervorragende Kombination zum Käse.

– Riesling Deidesheimer Leinhöhle 2011, Reichsrat von Buhl: Curry, Grapefruit, mineralisch, trocken, gut eingebundene Säure.

– Riesling Spätlese Erbacher Marcobrunn 1997, Schloss Reinhartshausen: Aprikosen, Honig, ganz wenig Petrol, schöne Mineralität; am Gaumen klasse Süss-Säurespiel.

– Riesling Spätlese Schlossböckelheimer Kupfergrube 2008, Dönnhoff: exotische Früchte, Pfirsich, ganz wenig Petrol; am Gaumen recht süss, leicht bitterer Abgang.

– Riesling Auslese Serriger Schloss Saarsteiner 1992, Schloss Saarstein: Gravensteiner, Lindenblüten, Pfirsich, Pfefferminze; am Gaumen hervorragendes Süss-Säurespiel. Hut ab!

– Riesling Auslese Erdener Prälat 2007, Dr. Loosen: Wachsig, Kandiszucker; am Gaumen eher enttäuschend, das Süss-Säurespiel ist nicht ganz harmonisch.

– Merlot Howell Mountain 1994, Beringer: Pflaumen, breit, schön gereift; am Gaumen cremig, perfekte Balance, mittlerer Körper, ellenlang.

Danke, Beni, für das breite Potpurry an wunderbaren Rieslingen! Foto(7)