Donnerstag, 12. Juni 2014: Mallorca

Degustierte Weine:

– Blanc Seleccio 2011, Toni Gelabert: Birnen, Granny-Smith-Apfel; am Gaumen Honignoten, recht viel Körper, ein Mü zuviel Alkohol im mittellangen Abgang.

– Sió Ribas 2011, Ribas: Dunkle Beeren, dezente Vanille- und Rauchnoten, Gewürze; am Gaumen voller Körper, mediterraner Charakter, druckvolles Finale.

– Ana Vins Negre Seleccio 2011, Ana Vins: Karamell, Chilly, dunkle Beeren, viel Holz; am Gaumen Cola-Fröschli, das Holz muss sich noch besser integrieren, wird das aber im Laufe der Zeit tun, langer, druckvoller Abgang.

– Sestalino 2011, Ses Talaioles: viel Würzigkeit, laktisch, dunkle Schokolade, etwas Vanille; am Gaumen breit, wuchtig, langes Finale.

– Tianna Negre 2012, Tianna Negre: schwarze reife Brombeeren, sehr modernes Geschoss, laktisch; am Gaumen rund, breit, erinnert an in Likör eingelegte schwarze Beeren, langes Finale.

sestal

Mallorca

 

Donnerstag, 5. Juni 2014: Bordeaux 2010 – Teil 1!

Hm – ist 2010 wirklich sooo gross wie überall geschrieben? Oder präsentieren sich die Weine momentan in einer Verschlussphase? In einem Monat testen wir nochmals einige 2010er – an diesem Abend blieb ein kritisches Gefühl bezüglich Alterungspotential. Erinnerungen an 1975 und 1987 werden wach…

– Degustierte Weine:

– Château Citran 2010: frisch, würzig, feine Lakritznoten; am Gaumen mittlerer Körper, wieder schöne Gewürze – mit Sicherheit besser als der 09er, wahrscheinlich der beste Citran seit dem 2000er.

– Rol Valentin 2010: Attraktive Nase, modern, füllig, weich – macht in diesem Stadium bereits unheimlich Freude – wenn man denn solch moderne Bordeaux mag…

– Camensac 2010: Humidor, dunkle Beeren, Gewürznelken; am Gaumen kraftvoll, mit Charakter – gelungen! In drei, vier Jahren mit Bestimmtheit noch besser!

– Poujeaux 2010: Schwarze Beeren, mineralisch, kräutrig; am Gaumen etwas charakterlos, die Begeisterung hält sich in Grenzen. Vielleicht war die Erwartungshaltung einfach zu hoch? Und vor allem: hat dieser Wein Alterungspotential?

– Chasse-Spleen 2010: Ich gestehe, in diesem Jahr gefällt mir Chasse-Spleen besser als der Poujeaux (beide Appellation Moulis). Das kam in den vergangenen 10 Jahren nie mehr vor. Attraktive Noten von schwarzen Kirschen, etwas Lakritze und Zedernholz; am Gaumen griffige Tannine, voller Körper, schönes Finale. Bestimmt das grössere Lagerungspotential als Poujeaux.

– Cantemerle 2010: Unharmonisch schon in der Nase mit leicht korkigen Tönen, irritierend, sicher zugenagelt und in diesem Zustand schwierig zu beurteilen. Schlummern lassen und in 10 Jahren mal versuchen wachzuküssen.

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