Donnerstag, 24. April 2014: ‚Sensoriker Choice‘

Willi Schmid, Städtlichäsi ist einer der grossen Sensoriker der Schweiz – das sage nicht ich, sondern die Macher von ‚Salz & Pfeffer‘. Was trinkt also ein Sensoriker für Weine? Und wie beurteilen wir im Weinclub diese Auswahl?

– Degustierte Weine:

– Bianco Secco 2011, Quintarelli (Veneto): Tropische Früchte, div. Blumen, Grapefruit, dann vor allem Pfirsich; am Gaumen wieder viel Pfirsich, saftig, langer Abgang – ein grosser Wein!

– Roero Printi Riserva 2008, Monchiero Carbone (Piemont): Tabak, Weichselkirschen, Teer, Veilchen; am Gaumen dunkle Schokolade, voller Körper, belebende Adstringenz, ein charaktervoller Wein, wird mit der Luft immer besser und harmoniert phantastisch zu den meisten Käsen.

– Ruché di Castagnole Monferrato Bricco della Rosa, Cascina Terra Felice (Piemont): Vanille, Himbeeren, Rosen, extrem exotische Nase für einen Rotwein, aber ungemein spannend; am Gaumen wieder überbordend Himbeeren, fast süsslich wirkend, eher weicher Abgang.

– Montepulciano d’Abruzzo Vigna Sant Angelo 2004, Valori (Abruzzen): Gummi, dunkle Schokolade, mineralisch, Gewürze, schwarze Kirschen; am Gaumen Zedern, Eukalyptusnoten, weiche Gerbstoffe, angenehme Säure im mittellangen Finale.

willi

 

Donnerstag, 17. April 2014: Südamerikanisches Feuerwerk!

Alle Weine wurden blind verkostet.

– 1884 Viognier Reserve 2012, Bodegas Escorihuela (Argentinien): sehr offenes Bukett mit Noten von Zitrusfrüchten, Aprikosen, Blumen; am Gaumen schön eingebettete Säure, mittlere Länge. Super-Preisleistungs-Verhältlnis (15.-).

– Torrontés 2013, Trapiche (Argentinien): sehr helle Farbe, Grapefruit, Muskataromen; am Gaumen flach, mit einer spitzen Säure – (zu) einfach.

– Kaiken Malbec Ultra 2011, Kaiken (Argentinien): Karamell, Schokoladenpulver, dunkle Beeren, dahinter Dörrfrüchte; am Gaumen wieder stark karamelllastig, leicht grüne Noten im kurzen bis mittleren Abgang.

– Kaiken Malbec Ultra 2006, Kaiken: Cassis, Leder, Tabak, gewisse Reife; am Gaumen recht fett, mittellang, weich – aber hatten wir die Ultra Kaikens nicht mal lieber?

– Alpasión Malbec Crianza 2012, Alpasión (Argentinien): Warmes Brot, Milchschokolade, schwarze Kirschen, Speck, etwas Rosssattel; am Gaumen voller Körper, viel Holz, Süssholz, mittleres bis langes Finale. Muchas Gracias, Gabriela Soto!

– Leon de Unzué Malbec 1992, Leoncio Arizu (Argentinien): Maggikraut, schade, am Gaumen dasselbe. Vorbei.

– Intriga Cabernet Sauvignon 2010, MontGras (Chile): Leider leichter Kork, warmes Brot, modern, dick, hohe Adstringenz am Gaumen.

– Purple Angel 2005, Montes (Chile): Cassis, Cassis, Cassis, dahinter Graphit, Mokka; am Gaumen fett, aber irgendwie fehlt die Authenzität. Mittellang. Hatten wir nicht schon mehr Freude am Purple Angel? Was ist los mit uns? Wer reisst uns aus der Lethargie?

– Montsecano Pinot Noir 2012, A. Ostertag Montsecano (Chile): Mein lieber Schwan, was ist denn das? Exotische Nase, rote Beeren, blaue Beeren, mineralisch; am Gaumen süsslich, fruchtig, enorm viel Druck. Die einen flippen, die andern schütteln den Kopf. Jedenfalls  sind wir aus der Lethargie erwacht. Und es geht weiter:

– Catena Zapata Nicolas 2008, Catena (Argentinien): Espresso, Zigarrenkiste, Zedernholz, schwarze Früchte, mineralisch, aristokratisch, ganz toll; am Gaumen mundfüllend, langes Finale, ich würde noch zuwarten, wird sich noch verfeinern. Super Wein!

– Vina Sena 2004, Sena (Chile): Viel Cassis, schwarze Kirschen dazu, Graphit, Espresso; am Gaumen breit, wuchtig, sehr langes Finale. Beeindruckend diese Jugendlichkeit – hält noch Jahrzehnte!

– Late Harvest Errazuriz Sauvignon Blanc 2011, Errazuriz (Chile): Mirabellen, Aprikose, Honignoten, leckere Süsse, macht Spass.

– Late Harvest Sauvignon Blanc 2008, Concha y Toro: viel weniger süss als der Errazuriz, wirkt fast trocken, hat keinen Stich, ist aber auch halb so teuer…

Wieder mal ein Abend, der unvergessen bleibt!

sud