Donnerstag, 16. Dezember 2004



Zur Weihnachtsdegustation hatte sich Marc etwas Heimtückisches einfallen lassen: ein reifer und ein junger Bordeaux, dazwischen ein australischer Bordeaux-Cuvée, und zu guter Letzt ein Sauternes.
Wein Nummer eins war ein Château Prieuré-Lichine, Baujahr 1994, Margaux-Bordeaux. Während ihn die einen attraktiv und fein fanden, störte einige die doch recht auffällige Säure. Von zwei bis vier MeinWeinkeller-Gläsern wurde alles gezückt.
Der Shotfire Ridge Quartage 2002, Barossa-Valley, von Thorn Clarke gab Anlass zu heissen Diskussionen. Der Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot-Verschnitt, der in den USA wegen hoher Parker-Bewertungen letztes Jahr Kultstatus erlangte, wurde von zwei Degustatoren als Gastrowein mit zwei Gläsern bestraft, während ebenfalls zwei den Wein als absolute Spitze sahen und das Punktemaximum von 5 Gläsern vergaben. Der Rest lag mit 3 bis 4 Gläsern in der Mitte.
Beim Château de Pez 2000, einem Cru Bourgeois aus St-Estephe, war man sich dann wieder einig. Ein breiter, bereits sehr zugänglicher Bordeaux mit dennoch einigem Potential – drei bis vier Gläser = gut bis sehr gut.
Rieussec 1994 bildete den Schlusspunkt der Weihnachtsdegustation: leider ein kleines Jahr, was man dem Wein auch anmerkte: zwar schön in der Nase, mit Botrytis und Aprikosen, im Mund aber mit einem leicht schalen Nebenton und kurz im Abgang. Zwei bis drei Gläser, mehr lag nicht drin.
Fazit: ein spannender Jahresabschluss mit zum Teil völlig unterschiedlichen Meinungen – genau dies macht die Donnerstagabende in unserem Club doch so kurzweilig und interessant!

Update vom: Do - Dezember 16, 2004 at 09:07 nachm.        


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